Neun-Millionen-Euro-Straße bald fertig

An der Grenze zwischen Düsseldorf und Meerbusch entstehen zahlreiche Neubauten, auf den umliegenden Straßen staut es sich schon jetzt regelmäßig. Die Lage soll sich ab Anfang Juni entspannen.

Neun-Millionen-Euro-Straße bald fertig
Foto: Christian Herrendorf

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel und seine Meerbuscher Amtskollegin Angelika Mielke-Westerlage haben voraussichtlich am 4. Juni eine erfreuliche Verabredung. Dann werden die beiden Verwaltungschefs die neue Böhlerstraße eröffnen, die für das Linksrheinische eine erhebliche Entlastung bringen soll. Durch die großen Neubaugebiete auf beiden Seiten der Stadtgrenze staut es sich häufiger und intensiver auf den Strecken zur A52 (Fahrtrichtung Mönchengladbach) und zur B7 (Fahrtrichtung Düsseldorf-Zentrum). Dieses Problem soll durch die neue Straße entschärft werden, das lassen sich die beiden Kommunen zusammen 9,3 Millionen Euro kosten.

Dass die neue Böhlerstraße schon fast fertig ist, ist abseits der öffentlichen Wahrnehmung geschehen. Wer an den Kreuzungen mit der Neusser- oder der Krefelder Straße in die Baustelle blickt, sieht, dass der neue Straßenbelag schon weitgehend liegt, die Lärmschutzwand aufgebaut ist sowie Bürgersteig und Radweg schon vom einen zum anderen Ende führen. An der Kreuzung mit der Neusser Straße stehen sogar schon die Ampelmasten. Die Abbiegespur, die von der Bundes- zur Böhlerstraße führt, ist bereits erkennbar, aber noch abgesperrt. Die Takte der Ampeln im gesamten Umfeld müssen noch aufeinander abgestimmt werden.

Die Baukosten, die nach Angabe der Stadt eingehalten werden, hängen mit der Vielzahl der Arbeiten an dieser Stelle zusammen. Noch vor dem Spatenstich waren dort schon die Stadtwerke aktiv, um Fernwärmeleitungen zu legen. Nach dem offiziellen Start ging es für das Amt für Verkehrsmanagement und die Baufirmen erst einmal darum, den Boden auf Höhe der schon vorhandenen Straßen zu bringen. Der bisherige Böhler Weg, der nun durch die Straße ersetzt wird, lag gut zwei Meter tiefer. Dort wurde zunächst massiv Mutterboden abgeschoben (und am Rande des Baufeldes aufgehoben), dann wurden rund 20 000 Kubikmeter neue Erde aufgeschüttet, auf die 16 000 Kubikmeter Asphalt aufgebracht wurden.

Dass die Eröffnung schon bald ansteht, erscheint um so beachtlicher, als die Arbeiten mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden waren. Lang andauernde Nässe und Frost haben die Phase, in denen die Erde oder Beton im Mittelpunkt standen, verzögert.

Außerdem musste der Laacher Graben, ein vermeintlich unbedeutender Kanal, neben der Strecke verlegt werden — und unter anderem unter der vierspurigen Neusser Straße hindurchgebracht werden. Dafür wurde diese abschnittsweise von oben geöffnet und der Kanal so auf die andere Straßenseite gebracht.

Autofahrer, die heute von der Hansaallee kommen oder dorthin wollen und deshalb den vorhandenen Abschnitt der Böhlerstraße nutzen, werden sich umgewöhnen müssen. Der alte und der neue Teil liegen nicht beieinander, einfaches Geradeausfahren ist deshalb nicht möglich. Damit die Fahrer künftig nicht zweimal abbiegen müssen und den Vorteil der neuen Verbindung gleich wieder einbüßen, ist eine neue Streckenführung geschaffen worden. Sie verläuft im leichten Bogen auf die bisherige Böhlerstraße (siehe unten stehende Grafik). Ein Teil der bisherigen Straße gibt es dann nicht mehr, die Fläche wird rekultiviert. Auch nach dem Termin der Stadtoberhäupter wird es noch Arbeiten entlang der neuen Böhlerstraße geben. Dann stehen noch abschließende Asphaltarbeiten an und das Umfeld der Strecke wird rekultiviert.

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