Neujahrsschwimmen: Traumwetter für den Sprung ins eisige Wasser

Beim Neujahrsschwimmen der DLR konnten acht Grad im Rhein nicht schrecken.

Düsseldorf. So richtig können die 260 Schimmer ihr Glück noch gar nicht fassen. Da hängt über Düsseldorf wochenlang eine Decke aus grauen Wolken und pünktlich zum 48. Neujahrsschwimmen der DLRG am vergangenen Samstag zeigt sich die Wintersonne in ihrer ganzen Pracht. „Das Wetter ist für uns natürlich ein Traum“, freut sich DLRG-Sprecher Roland Scheidemann. Dass die Temperatur des Rheins gerade einmal knappe acht Grad beträgt und ein eisiger Wind über das Ufer fegt, kann der euphorischen Stimmung unter den Teilnehmern kaum etwas anhaben.

Allerdings haben es die Schwimmer in ihren Neoprenanzügen auch wesentlich wärmer als so mancher Schaulustige in Schal und Mantel. Helena Dück und Freund Anthony Bäßler machen sich bereit für ihren ersten Sprung in den Rhein, schlüpfen in die Schwimmflossen und rücken die Taucherbrillen zurecht. „Die Anzüge haben wir ausgeliehen“, sagt die 28-Jährige. Das war es schon an Vorbereitung. Spezielles Tauch- oder Schwimmtraining? Fehlanzeige. „Meine Tante ist Tauchlehrerin, die hat uns überredet“, erzählt Bäßler.

Besonders viel Know-How ist glücklicherweise nicht von Nöten. Den größten Teil der fast sechs Kilometer langen Strecke von Oberkassel nach Lörick können sich die Schwimmer treiben lassen. Flankiert wird der Zug sicherheitshalber von der Wasserschutzpolizei, dem Feuerlöschboot und Rettungsbooten der DLRG. „Es gab schon einmal eine Unterkühlung, weil ein Anzug gerissen ist, sonst ist aber noch nie etwas passiert“, sagt Friedhelm Bungert. Und der muss es wissen, schließlich ist er Neujahrsschwimmer der ersten Stunde. „Es geht darum, die Einsatzfähigkeit der DLRG zu jeder Jahreszeit zu demonstrieren“, erklärt er. „Und um die kameradschaftliche Verbundenheit von Tauchern und Schwimmern.“

Er stürzt sich mit seinen 74 Jahren als ältester Teilnehmer ins kühle Nass. Die jüngste Schwimmerin ist die zwölfjährige Düsseldorferin Antonia Schult. Keck lächelt sie kurz vor dem Start in die Kamera, ihr Gesicht zeigt nicht die geringste Spur von Angst. Dann donnert der Startschuss, die bunte Truppe stürzt sich lachend und scherzend ins Wasser.

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