Neuerscheinung: Die ganze Stadt in einem Buch

Wer Zahlen mag, wird das neue statistische Jahrbuch lieben: Tabellen, Daten und Skurriles auf 307 eng bedruckten Seiten.

Düsseldorf. Wann war es im Jahr 2007 am wärmsten? In welchen Stadtteil sind die meisten Menschen gezogen, wer verdient wo am meisten, und wie viele Autos wurden eigentlich angemeldet? Die Antworten darauf finden sich im Statistischen Jahrbuch, das jetzt vom Amt für Statistik und Wahlen herausgegeben wurde.

Die 307 Seiten sind eher was für Menschen, die mit Zahlenkolonnen, Tabellen und Übersichtskarten etwas anfangen können. Oder für jene, die auf Teufel komm raus skurrile Wetten gewinnen wollen. Wetten, dass 2007 mehr als 20 Kinder Oboe spielen gelernt haben? Es waren genau 25!

Allerdings sind nicht alle Daten taufrisch. Mitunter werden die gesammelten Zahlen erst Jahre später veröffentlicht. Interessant sind sie allemal. Die 14 Mitarbeiter, die das Jahrbuch - für Statistiker: Es ist der 106. Jahrgang - zusammenstellen, liefern nicht nur Material für Zahlenfreunde, sondern sezieren die Stadt und liefern so intime Details über Düsseldorfs Innenleben.

Beispiel Einkommen Im Stadtbezirk 5, zu dem Stockum, Lohausen oder Kaiserswerth gehören, wurde im Jahr 2001 am meisten verdient. 69 454 Euro hat im Norden ein Arbeitnehmer (im Buch Steuerpflichtiger genannt) nach Hause gebracht. Im Stadtbezirk 10 (Garath/Hellerhof) waren es hingegen nur 32 810 Euro. Am wenigsten wurde übrigens in Flingern-Süd verdient (23 346 Euro), fast viermal so viel hingegen in Wittlaer: 84 196 Euro.

Beispiel Arbeitslose Ende 2007 waren in Oberbilk die meisten Arbeitslosen gemeldet: 2398, auf den Plätzen folgen Eller (2266) und Bilk (1675).

Beispiel Wanderung Bilk und Oberbilk sind die Stadtteile, mit den meisten Zu- und Fortgezogenen. 3083 Menschen verließen 2007 Bilk, 2611 Oberbilk. An Einwohnern haben sie dennoch nicht spürbar verloren, weil 3275 nach Bilk und 2643 nach Oberbilk zogen. Viel Bewegung war auch in Pempelfort: 2730 zogen zu, 2711 fort.

Beispiel Berufspendler Von den 260 398 Pendlern (Stand 2004), die in Düsseldorf arbeiten, kommen die meisten aus dem Kreis Mettmann (20,7 Prozent), aus Neuss (17,6 Prozent) und dem Kreis Viersen (4,1). Sogar Kölner pendeln rheinabwärts: 2004 waren es 9948. Aber nur 5816 Düsseldorfer fuhren für den Job in die umgekehrte Richtung.

Beispiel Hotellerie So viele Hotels wie 2007 gab es in Düsseldorf noch nie: 208 waren es am Jahresende mit insgesamt 21 093 Betten. In diesen übernachteten genau 2 956 611 Gäste. Interessant: 40,4 Prozent davon kamen aus dem Ausland.

Beispiel Kultur 1 345 642 Besucher kamen 2007 in die Museen, davon 397 261 ins Löbbecke-Museum/Aquazoo, 300152 ins museum kunst palast, 210 150 in die Kunstsammlung. Schlusslicht war mit 11 631 Besuchern das HeinrichHeine-Institut.

Material für Wetten Die Aufbauten der Rheinkniebrücke sind mit 9500 Tonnen die schwersten, das Gewicht der Theodor-Heuss-Brücke beträgt nur 4775 Tonnen. 2007 wurde in Düsseldorf nur ein Turkmene eingebürgert! 2006 waren es zwei. 1,9 Düsseldorfer teilten sich im Schnitt ein Auto, gute 105 Tonnen Altreifen wurden im Jahr 2007 recycelt, zweimal brannte es nach Blitzeinschlägen.

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