Neuer Grünplan soll Freiräume sichern

Grünordnungsplan „Rheinverbunden“ verankert den Ausbau der Gartenstadt — und trägt dem Klimawandel Rechnung.

Neuer Grünplan soll Freiräume sichern
Foto: sta

Düsseldorf. „Rheinverbunden“ heißt der Titel des Grünordnungsplans, den die Stadt jetzt erstmals seit 1991 neu aufgelegt hat. Auf knapp 170 Seiten stellt das Konvolut Grundlagen und Bausteine des „Grünsystems“ dar, beleuchtet künftige Rahmenbedingungen (z.B. Klimawandel, alternde Gesellschaft) sowie Strategien, Instrumente und Handlungsoptionen bis in die Stadtteile hinein. Nach der Beratung in Bezirksvertretungen und Fachausschüssen soll es Anfang 2015 im Rat verabschiedet werden.

Tatsächlich bietet die „Gartenstadt Düsseldorf“ erstaunlich viel Grün: Etwa 1500 Hektar öffentliche Grünflächen, die sich auf 280 Parks, 13 Friedhöfe, 69 Kleingartenanlagen und 450 Spielplätze verteilen, macht alles in allem zwölf Quadratmeter Natur pro Einwohner. Und die 6400 Hektar Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen sind da noch gar nicht eingerechnet.

„Es gilt, die Frei- und Grünflächen es zu sichern und auszubauen“, betont Umweltdezernentin Helga Stulgies, denn: „Das macht Düsseldorf lebenswert und attraktiv.“ Eine Umwandlung von Ackerflächen für Wohnungsbauprojekte sei aktuell kein Thema, da bestehe auch mit den Stadtplanern Einigkeit. Stulgies: „Es gilt das Prinzip Innen- vor Außenverdichtung, aber auch im Stadtinneren darf man natürlich nicht alles zubauen.“ Allerdings hat die Zielvorgabe des neuen OBs Thomas Geisel von 3000 neuen Wohnungen im Jahr gerade erst wieder eine Debatte über „Bauen auf der grünen Weise“ neu entfacht.

Der Grünordnungsplan, der als Richtschnur für die nächsten zehn bis 20 Jahre dient, sei auch so etwas wie ein „Klimawandel-Anpassungskonzept“, sagt Gartenamtsleiterin Doris Törkel, und erklärt das so: „Wenn es auch in Düsseldorf immer wärmer wird, und die Zahl der Hitze-Tage ist in den letzten 60 Jahren von 30 auf 40 gestiegen, dann brauchen wir etwa mehr Bäume als Schattenspender oder freigelegte Flüsse und Bäche als Kaltluft-Entstehungszonen.“

Betrachtet man die Grünordnung Düsseldorfs aus der ganz hohen Vogelperspektive, wird eine einfache Grundstruktur erkennbar: Im Westen ist der Rhein, der mit seinen Auen einen gut erschlossenen „blauen Freiraum“ über 42 Kilometer von Wittlaer bis Urdenbach darstellt. Im Osten bildet der Stadtwald den langgezogenen „grünen Rücken“. Dazwischen haben die Grünplaner ein halbes Dutzend „Verbinder“ herausgestellt, oft basierend auf dem System der Düssel und anderer Gewässern. Ein Beispiel aus dem Norden: In Stockum führt vom Rhein über den Nordpark eine Grünachse zum Nordfriedhof, die sich dann entlang des Kittelbaches bis zur Überanger Mark bzw. zum Aaper Wald fortsetzt.

Der Grünordnungsplan zeigt für diesen und 26 andere Teilräume ganz konkret Potenziale und Defizite auf, Ziele und Handlungsempfehlungen. Die lauten unter anderem: Entwicklung eines Friedhofsparks, Freihaltung der Kittelbachaue, Erweiterung der Kleingartenanlage Kartäuser Straße und Schaffung einer durchgehenden Radverbindung vom Rhein bis zum Wald.

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