Neue Waffe für die Polizei

Mit dem Einsatzmehrzweckstock können Beamte sich besser schützen.

Düsseldorf. Ein neuer Schlagstock für die Polizei — solche Nachrichten klingen zwangsläufig martialisch. Der neue Einsatzmehrzweckstock aber, mit dem die Polizei in NRW bis Juli ausgestattet werden soll, dient jedoch eher dem Selbstschutz der Polizisten. Das Düsseldorfer Präsidium ist eine der ersten Behörden, in der Beamte derzeit für die Handhabung des Stocks ausgebildet werden.

Ausschlaggebend für die Anschaffung des neuen Schlagstocks waren für das Innenministerium neben der gewalttätigen Mai-Demo in Dortmund 2009 auch die ständigen Zusammenstöße zwischen pöbelnden Gruppen und Polizisten in der Düsseldorfer Altstadt. „Die Gewaltbereitschaft gegenüber den Beamten nimmt zu“, sagt Inka Gieseler-Wehe, Sprecherin des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Der Einsatzmehrzweckstock, unter Kampfsportlern auch Tonfa genannt, sei „eine Schutzausrüstung zur Eigensicherung der Polizisten“. Der Quergriff ermögliche Blocktechniken, um einen Angreifer auf Abstand zu halten, ohne rohe Gewalt anzuwenden.

Die Düsseldorfer Kreisgruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte laut dem Vorsitzenden Harald Walter schon vor drei Jahren die Anschaffung der Tonfas. Zwar gelte die Situation in der Altstadt momentan als befriedet — aber auch nur aufgrund des hohen Personaleinsatzes an den Wochenenden. „Das Konzept der massiven Präsenz war richtig“, sagt Walter.

Die Schlagstöcke sind keine Ausrüstung, die der einzelne Beamte immer bei sich haben wird. „Es ist eine Fahrzeugausstattung“, sagt Inka Gieseler-Wehe. Zwei Stöcke seien bis Juli auf jedem Wachdienstfahrzeug in NRW. Bis dahin laufe die aufwändige Ausbildung. „Diese wird danach jährlich wieder überprüft“, so Gieseler-Wehe.

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