Neue Pläne für das Thyssen-Krupp-Gelände

Schwarz-Gelb will ein Stadtteilzentrum an der Telleringstraße. Das Gelände ist mit Schadstoffen belastet. Die Entsorgung des Materials ist teuer.

Schwarz-Grün kann sich auf der Thyssen-Krupp-Industriebrache auch ein Stadtteilzentrum vorstellen.

Schwarz-Grün kann sich auf der Thyssen-Krupp-Industriebrache auch ein Stadtteilzentrum vorstellen.

Foto: KLXM Crossmedia GmbH

Düsseldorf. Die schwarz-grüne Mehrheit im Benrather Rathaus hegt Träume: Auf der Industriebrache von Thyssen-Krupp kann sie sich neben dem Albrecht-Dürer-Kolleg auch einen Neubau wie am Bilker Bahnhof mit Schwimmbad, Stadtbücherei und Stadtteilzentrum vorstellen. Ein entsprechender Prüfantrag steht jedenfalls auf der Tagesordnung der Bezirksvertretungssitzung. Zusätzlich soll geprüft werden, ob auf dem Gelände nicht großflächige Tiefgaragen für das Quartier angelegt werden können, um die umliegenden Straßen von den parkenden Autos zu entlasten.

Damit würden laut Schwarz-Grün mehrere Probleme im Stadtteil Benrath auf einen Schlag gelöst werden: Das Schwimmbad ist marode, die in der Benrather Orangerie untergebrachte Bücherei ist nicht barrierefrei und ein wirkliches Stadtteilzentrum gibt es auch nicht. Durch eine großflächige Umverteilung der Benrather Infrastruktur könnten die erheblichen Kosten für die Bodensanierung der Thyssen-Krupp-Brache auf mehrere Schultern verteilt werden.

Denn bei einer Konzentration der Angebote an der Telleringsstraße würden das Gelände des Hallen- und Freibades Benrath sowie des Bürgerhauses in der Paulsmühle frei und könnten anderweitung vermarktet werden — zum Beispiel für Wohnungsbau. Dadurch würde eine Finanzierung auch realistischer. Gleichzeitig käme es zu erheblichen Verbesserung für die Bürger im Düsseldorfer Süden.

Die Industriebrache von Thyssen Krupp begleitet die Bezirksvertretung 9 seit Jahrzehnten. Denn das Gelände an der Telleringsstraße ist seit über 40 Jahren verlassen, eine Entwicklung wurde nie in Angriff genommen. Zum einen, weil Thyssen selbst keine Vorstellung für eine Weiternutzung hatte, zum anderen ist der Boden mit Schadstoffen belastet.

So wurden Kupfer und Chrom, aber auch polyzyklische aromatische sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe gefunden, eine Entsorgung des belasteten Materials sei sehr teuer, hieß es immer auf diverse Anfragen. Deshalb hat die alte schwarz-gelbe Ratsmehrheit auch Abstand davon genommen, an dieser Stelle den Neubau des Albrecht-Dürer-Kollegs anzusiedeln.

Genaue Zahlen gab es nie, die Verunreinigungen müssten im Rahmen einer Neunutzung vom Bauherrn beseitigt werden, hieß es auf die letzte Anfrage vor einem Jahr. Und zwar auf der Basis eines noch zu erstellenden Sanierungskonzeptes. Was dabei genau passieren muss, würde im Bebauungsplan festgelegt. Erst als Oberbürgermeister Thomas Geisel die Idee der Kollegschule an dieser Stelle wieder aufgriff, kam neuer Schwung in die alte Debatte.

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