Neue Leihräder fahren komfortabler

Düsseldorfer können bei Nextbike und Fordpass Fahrräder leihen. Wir haben beide Anbieter getestet, sie haben Vor- und Nachteile.

Neue Leihräder fahren komfortabler
Foto: Sergej Lepke

Sie stehen in der Altstadt oder auf der Königsallee. Nebeneinander aufgereiht warten die vielen Leihräder auf einen Nutzer. Mit ihnen kommt man flexibel durch die Stadt. Wer spontan losfahren will oder kein Fahrrad zur Verfügung hat, kann in Düsseldorf zwischen zwei großen Anbietern auswählen — die WZ hat beide getestet.

Da sind zum einen die blauen Räder von Nextbike, die es schon seit 2008 in der Stadt gibt. Seit Oktober 2017 bietet auch der Autohersteller Ford in Kooperation mit Call a Bike der Deutschen Bahn eine eigene Flotte an. Diese Fordpass-Bikes tragen ebenfalls die Farbe blau. Die neuen Sieben—Gang Räder lassen sich gut fahren. Mit Nabendynamo bestückt gleiten sie auch mit Licht ruhig durch die Straßen. Sie machen außerdem einen stabilen Eindruck. Schäden oder Verschleißerscheinungen scheinen sie in den drei Monaten kaum davongetragen zu haben.

Einigen Rädern von Nextbike sieht man das Alter hingegen bereits an — etwa an einem verbeulten Korb. Bei zwei der getesteten Rädern funktionierte das Licht nicht. Nach einer Fahrt können Schäden in der App gemeldet werden. Laut Nextbike fahren täglich Mitarbeiter raus, die ebenfalls nach Schäden suchen und diese beheben. Die Fahrräder sind mit ihren drei Gängen nicht so komfortabel wie die der Konkurrenz. Beide Anbieter bieten die Möglichkeit, kleines Gepäck zu verstauen.

Die Suche nach Rädern und die Ausleihe beider Anbieter funktioniert am einfachsten über eine App. Hierbei zeigt eine Karte die Stationen und die dort stehenden Räder an. Fordpass nutzt das einfachere Leihsystem, der Prozess geht schneller und ist intuitiver.

An der Station tippt man die Fahrrad-Nummer in die App ein. Dadurch erhält man einen Code, der in den Computer am Lenker eingegeben werden kann. Am Rad befindet sich ein kleiner roter Knopf, drückt man ihn, kann es losgehen. Demgegenüber kommt das System der Konkurrenz etwas altbacken herüber. Mit dem Code muss ein schon leicht abgenutztes Kettenschloss geöffnet werden. Gerade wenn es nass ist, sind die Rädchen des Schlosses nur mühselig zu bedienen.

Auch die Abgabe dauert länger. Befestigt man nach der Fahrt die Kette der Nextbike-Räder, muss zudem der Standort über die App bestätigt werden. Das geht bei Fordpass schneller und das Handy kann dabei in der Tasche bleiben: An der Station angekommen, verschließt man das eingebaute Schloß per Knopfdruck. Anschließend kann am Lenkrad-Computer ausgewählt werden, dass das Fahrrad zurückgegeben werden soll.

Nextbike ist im Basis-Tarif günstiger als Fordpass: ein Euro kostet eine halbe Stunde Fahrt. Für den Tag müssen maximal neun Euro gezahlt werden. Im Standard-Tarif von Fordpass bezahlen Benutzer für 30 Minuten ebenfalls ein Euro. Ein ganzer Tag kostet 15 Euro, hinzu komm eine jährliche Gebühr von drei Euro.

Bei beiden Anbietern können Jahrestarife gebucht werden, durch die die erste halbe Stunde frei ist. Mit 48 Euro pro Jahr ist Nextbike da gegenüber Fordpass um einen Euro günstiger. Durch die Kooperation mit der Bahn erhalten Senioren, Studenten und Bahncard-Inhaber eine Ermäßigung.

Die Abgabe ist bei beiden Anbietern ausschließlich über die eingetragenen Orte möglich. 500 Räder und 100 Stationen stehen bei Nextbike zur Verfügung. Eine ist etwa in Kaiserswerth, eine am Flughafen. So weit in den Norden reichen die Fordpass-Stationen nicht. Dafür erstreckt sich ihr Gebiet im Süden etwas weiter, nämlich bis zum Botanischen Garten. Und: Fordpass hat mit 1200 Rädern mehr als doppelt so viele Drahtesel im Angebot.

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