Neue Konzepte locken tausende Besucher nach Bilk und Eller

Stadtteilfeste: Gutes Wetter, gute Konzepte, gute Laune. In Bilk und Eller feierten die Menschen bei Musik und Altbier ihr Viertel.

Eller/Bilk. Es sollte anders werden. Voller, mehr eine Veranstaltung für die Menschen zum Klönen als ein Kassenschlager für die Einzelhändler. So wurde zum ersten Mal auch an über 40 Flohmarktständen gefeilscht. Das Experiment scheint gelungen: Am Sonntag waren sowohl Gumbertstraße als auch Getrudisplatz bei strahlendem Sonnenschein voller Menschen, die gemeinsam an einem der zahlreichen Buden standen und bei einem Altbier miteinander plauderten. Seit 18 Jahren gibt es das Gumbertstraßenfest. Finanziert wird es jährlich von der Werbegemeinschaft Eller. Nicht um Profit zu machen: "Ein Minus ist bei solch einer Veranstaltung immer dabei, aber es geht darum, die Leute nach Eller zu holen", sagt der Vorsitzende Martin Lubda. Der Ruf des Stadtteils ist eher ein negativer. Zu Unrecht, wie die Gewerbetreibenden finden.

Negativ waren auch die Reaktionen der Besucher auf das Fest 2009. "Danach haben wir den Entschluss gefasst, etwas zu ändern", so Lubda. Das Fest mit Leben füllen, mehr Stimmung erzeugen, wie beispielsweise mit der Modenschau eines Hundesalons. In diesem Jahr hat die Werbegemeinschaft auf einen Veranstalter verzichtet, der das Fest sonst organisierte. "Wenn man das selbst macht, spart man nicht nur Geld, sondern kann auch das Programm besser steuern", sagt Ralf Hansen. Beobachtete man die zufriedenen Menschen, so haben das richtige Gespür für die Menschen im Stadtteil bewiesen.

Der Vorplatz vor den Bilker Arkaden ist ein Ort, wo die Menschen alltags vorbeihasten. Am Wochenende aber blieb manch einer stehen, denn dort feierte sich der Stadtteil beim Kulturfest "Bilk ist auf der Rolle" selber.

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr hatten sich die Veranstalter um Koordinator Wilfried Bartnik eine neue Ausrichtung für das Fest einfallen lassen: Es bekam den Zusatz "international". "In Bilk haben wir eine multikulturelle Gesellschaft, das wollten wir aufgreifen", erklärt Bartnik den neuen Ansatz. Deshalb begann das Fest am Freitag mit einem afrikanischen Familienabend. Rund 100 Besucher erfreuten sich an afrikanischer Musik, Essen und Kunst. "Es ist eine sehr runde Geschichte, alle wollen eine Wiederholung", sagt Silke Liesenkloß von der Stadtteilbücherei.

International war auch das Bühnenprogramm: Ludmila Baron sang russische Folklore, "Las Balkanieras" heizten mit Balkanbeats ein, eine orientalische Tanzgruppe führte einen persischen Schleiertanz vor. Viel Applaus bekam die Gruppe "Düssel-Buntu". Kinder afrikanischer Herkunft führten eine Modenschau in farbenfrohen Kleidern vor und bewiesen, dass sie bei "Topmodels" genau aufgepasst haben. Den Besuchern gefiel das neue Konzept: "Ich finde es gut, dass die Leute einen Einblick in andere Kulturen bekommen", sagt Kamelya Kosravan.

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