Neubau: Feuerwehr muss weiter warten

CDU und FDP verschieben Beschluss für Neubau in Garath. Opposition ist empört.

Düsseldorf. „Retter üben mit Uralt-Technik“ titelte die WZ bereits vor zweieinhalb Jahren. Denn sowohl die über 50 Jahre alte Atemschutzübungsstrecke als auch die Brandsimulationsanlage der Feuerwehr in Garath waren schon damals in einem maroden und bedenklichen Zustand. Deshalb wird auch seit mindestens sieben Jahren im Rathaus über eine Erneuerung der Anlagen diskutiert — bislang stets ohne konkretes Ergebnis.

Gestern nun sollte die Hängepartie beendet werden. Umweltdezernentin Helga Stulgies legte im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen einen Bedarfsbeschluss vor: Ersatzneubau an der Frankfurter Straße, vorläufige Kostenschätzung: 4,4 Millionen Euro. Doch gleichsam in letzter Sekunde legten CDU und FDP ihr Veto ein. Sie meldeten Beratungsbedarf an und verschoben die Vorlage auf Februar 2013.

Rüdiger Gutt (CDU) begründete dies mit „zu vielen offenen Fragen“. Es werde nicht detailliert gesagt, was genau in Garath gebaut werden solle. „Wir können nicht rund fünf Millionen Euro mal eben aus der Hüfte beschließen.“

Gutt, aber auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) forderten zudem, beim Land einen Zuschuss zu beantragen. Es sei freilich auch grundsätzlich fraglich, ob die Stadt wirklich eine so teure Brandsimulationsanlage benötige, andere Städte hätten entweder gar keine oder — wie Hamburg — eine viel preisgünstigere. Gutt: „Völlig unstrittig ist die Atemschutzstrecke. Die muss sein, kostet aber nur maximal 400 000 Euro.“

Während Feuerwehrchef Peter Albers seine Enttäuschung unterdrückte und nur ruhig feststellte, man benötige für das per Gesetz vorgeschriebene Training der 700 Profis und 300 freiwilligen Feuerwehrleute das neue Zentrum inklusive Simulationsanlage, schäumte die Opposition.

Günter Karen-Jungen (Grüne): „Das ist empörend. Seit über zehn Jahren ist das Thema virulent, auf solche Fragen und Bedenken hätten Sie da wirklich früher kommen können.“ Offenbar wolle sich Schwarz-Gelb hier plötzlich aus Spargründen aus der Verantwortung stehlen. Und: „Durch diese erneute Verschiebung passiert vor 2014, 2015 gar nichts.“

Auch Helga Leibauer (SPD) warnte davor, die Feuerwehr im Stich zu lassen: „Beides, Atemschutzstrecke und Brandsimulationsanlage haben für die Sicherheit der Feuerwehrleute höchste Priorität. Und das weiß auch dieser Ausschuss seit langem.“

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