Naturschutzgebiet am Elbsee wird größer

Miteinander von Sportnutzung und Naturschutz an den östlichen Baggerseen gefunden.

Düsseldorf. Von der Idee einer Trainingsstrecke am Nordrand des Elbsees - am liebsten mit einem nebenher radelnden Trainer - müssen sich die Kanuten wohl verabschieden. Denn gerade dieser Teil des Elbsees, der in alten Plänen sogar als Regatta-Strecke ausgewiesen war, entpuppte sich als ökologisch so wertvoll, dass er künftig unter Naturschutz gestellt werden soll. Im Sommer sollen die Kanuten dort zwar trainieren dürfen - allerdings nur in einem Abstand von mindestens 50 Metern zur Uferzone und der Trainer darf die Sportler nur im Boot begleiten.

In mühevoller Kleinarbeit hat das Essener Büro Ökoplan Fauna und Flora von Unterbacher See, dem Elbsee, Menzelsee und Dreiecksweiher untersucht sowie die Interessen der an diesem großräumigen Baggerseengebiet ansässigen Sportvereine abgefragt, um zu einem verträglichen Miteinander von Sport und Naturschutz zu kommen.

Die große Überraschung: Der nördliche Elbsee ist mit seinen ausgeprägten Röhrichtzonen, dem einzigen größeren Brutbereich des Teichrohrsängers und einer so großen Wassertiefe, dass er in harten Wintern als letzter Bereich zufriert, der mit Abstand wertvollste Lebensraum des ganzen Gebietes. Deshalb schlug das Büro Ökoplan vor, die Grenze des Naturschutzes auf dem Elbsee zu verschieben.

Bisher verlief diese eher in Nord-Süd-Richtung. Künftig soll der gesamte Nordbereich unter Schutz stehen, im Gegenzug wird im Südteil der Naturschutz bis zur in den See hineinragenden Halbinsel zurückgenommen. Ein weiteres Entgegenkommen für die Sportler: Sie können bei Bedarf auf dem für den Sport freigegebenen Seeflächen trainieren, was bisher verboten war. "Für das Wintertraining interessieren sich nur so wenige Leistungssportler, dass die Störungen vertretbar sind", erklärte Claudia Bredemann von Ökoplan.

Das Gleiche gilt übrigens auch für den Unterbacher See: Dort könne der Nordwestteil ganzjährig für den Sport freigegeben werden, während der Südwestteil dem Naturschutz vorbehalten bleibt.

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