Narren an die Macht! Freie Bahn für den Rosenmontagszug

Jecke Zeiten in Düsseldorf: Das Prinzenpaar beim Traumkino, Sanitäter im Dauerstress und der Chefadjutant als ruhender Pol.

Düsseldorf. Das Karnevalsfieber steigt, Donnerstag um 11.11 Uhr erreichte es seinen ersten Höhepunkt. Doch schon am Mittwoch war zum Beispiel im Traumkino zu sehen: Die Narren übernehmen langsam die Macht in der Stadt. Ein jecker Rundumschlag:

1000 Besucher empfingen das Prinzenpaar beim Traumkino

Da war Prinz Lothar beeindruckt. Rund 1000 Besucher empfingen ihn und seine Venetia Ute beim Traumkino im Ufa-Plast am Hauptbahnhof, das Seniorenbeirat Horst Grass zusammen mit der Westdeutschen Zeitung organisiert. Und alle zusammen gründeten spontan den Karnevals-Senioren-Mittwoch, der ab sofort jedes Jahr vor Altweiber stattfinden soll. Mit einem dreifachen Helau bestätigten die Anwesenden die Gründung. "So viel Spontanität habe ich selten erlebt", sagte Prinz Lothar verblüfft.

Neben dem Prinzenpaar standen am Mittwoch ab 11Uhr die Filme "Willkommen bei den Sch’tis" und "Geschwister Savage" auf dem Programm. "Alles in allem, wieder eine sehr gelungene Veranstaltung", sagte Horst Grass.

Das einspurige Nadelöhr auf der Heinrich-Heine-Allee in Höhe des Breidenbacher Hofs wird am Samstag für die heiße Phase der fünften Jahreszeit verschwunden sein. Für den Rosenmontagszug stehen dort also zwei Spuren zur Verfügung. Die Bauarbeiten zur Wehrhahn-Linie kommen von Samstag an nahezu völlig zum Erliegen. Die Baustellen werden teilweise mit Stacheldraht und Security-Mitarbeitern gesichert.

Während andere ausgelassen feiern, erleben Feuerwehr und Sanitäter ihre arbeitsintensivste Zeit. Die Feuerwehr hat deshalb an den tollen Tagen rund 150 Kräfte im Einsatz. Heute stehen von den Hilfsorganisationen zudem 100Sanitäter und zwei Ärzte bereit. Rosenmontag kommen rund 310 Kräfte, darunter 260 Rettungsdienstler, dazu.

Des Weiteren sind heute an Bolkerstraße, Burgplatz und Marktplatz Unfallhilfsstellen eingerichtet, Rosenmontag an Burgplatz, Maxplatz, Königsallee, Opernhaus, Stadtbrückchen und Tonhalle. Drei Rettungswagen stehen auf dem Stiftsplatz, Graf- Adolf-Platz und am Stadtbrückchen, wo auch ein Löschzug für den schnellen Einsatz in der Altstadt positioniert wird.

Das Bürgertelefon zur Personen- und Patientensuche ist am Rosenmontag ab 10.30 Uhr unter 8993838 besetzt.

Im Trubel vor dem jecken Finale ist das Handy ist das wichtigstes Arbeitsgerät von Chefadjutant Marc Frankenhauser. "Hier sind all unsere Termine abgespeichert, außerdem muss ich immer mit den Gesellschaften in Kontakt bleiben, um genau zu wissen, ob sich irgendetwas verändert hat", sagt Frankenhauser. Trotz des Termindrucks wirkt der rot-weisse Prinzgardist entspannt. "Es ist meine Aufgabe, Ruhe auszustrahlen. Für das Prinzenpaar sind die Veranstaltungen etwas Neues, während wir als Adjutantur diese jedes Jahr erleben."

Neben dem Mobiltelefon ist die kleine schwarze Tasche ein unentbehrliches Utensil. "Hier habe ich die Prinzenorden, meine Visitenkarten, die Autogrammkarten des Prinzenpaares und vor allem das Ladegerät für mein Handy. Einen kompletten Tag hält der Akku bei dem Betrieb nie."

Trotzdem kommt es auch bei der besten Planung einmal zu kleinen Pannen. "Vor ein paar Tagen stand ich mit dem Prinzen am Barbarasaal, während das Auto mit der Venetia am Rather Kirchplatz vorgefahren war. Der Kollege von Blau-Weiss war beim Terminplan einfach eine Zeile zu tief gerutscht", erinnert sich Frankenhauser.

Doch binnen Sekunden war das Problem gelöst und der Prinz unterwegs nach Rath. "Wir haben einfach per Telefon bei der einen Sitzung unseren Auftritt nach hinten verlegt", erklärt der Chefadjutant.

Privat hat der selbstständige Fotograf kein Problem mit dem übervollen Terminkalender in der Session - seine Frau Rebecca ist als Tanzmariechen auch ständig unterwegs.

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