Närrische Reifeprüfung für Jean Pütz — bestanden

So gründlich sich der mehrfach ausgezeichnete TV-Journalist Jean Pütz Zeit seines beruflichen Lebens mit Naturwissenschaften und Technik auseinandergesetzt hat, so unkompliziert und fröhlich stellte sich der 82-Jährige am Samstagabend in Lederhose einer ganz anderen Herausforderung: In den Rheinterrassen meisterte er die „närrische Reifeprüfung“ der Düsseldorfer Karnevalsgesellschaft (DKG) „Weissfräcke“.

Närrische Reifeprüfung für Jean Pütz — bestanden
Foto: SL

Die DKG lauschte Jean Pütz’ Vortrag und bescheinigte: „Bestanden mit ‚summa cum laude humoris’. Doch Humor war nicht alles, womit der Intellektuelle beim alljährlichen Lackschuh-Karneval glänzte. Bevor Jean Pütz die Ehrenmütze der Weissfräcke aufsetzen durfte, überraschte er mit der Bekenntnis, nur „dat (Kölsche) Hänneschen“ für kulturelles Erbe Deutschlands zu halten. „Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben auf einer Düsseldorfer Sitzung“, sagte er nicht ohne Stolz. „Im Hätze wor und bliev ich emmer ne Kölner.“ Und als er das Brauchtum der Landeshauptstadt aufs Korn nahm, schien die Grenze zur Beleidigung nicht fern. Aber Jean Pütz wäre nicht Jean Pütz, wenn er nicht seinem intellektuellen Anspruch Rechnung getragen und wieder Versöhnung gestiftet hätte. Zu guter Letzt intonierte Jean Pütz stimmgewaltig ein Lied für einen Ehrengast: „Ich widme es Wolfgang Bosbach.“ Der „Politrentner im Unruhestand“, wie die Weissfräcke den ehemaligen Bundestagsabgeordneten der CDU voll des Lobes begrüßten, ist einer von insgesamt acht Absolventen der „Närrischen Reifeprüfung“. Bosbach bekam sein Zeugnis bereits 2014.

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