Nacktfotos der Ex ins Netz gestellt

Der 35-Jährige wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Düsseldorf. Der 35-Jährige kann es nicht ertragen, wenn ihn eine Frau abblitzen lässt. Dann bombardiert er sie mit Beleidigungen und stellt sie mit Fotos bloß.

Am Dienstag stand er vor Gericht, weil er unter anderem eine Serie intimer Fotos von seiner 32-jährigen Ex-Freundin im Netz veröffentlicht und eine andere Frau mit gestohlenen, kompromittierenden Fotos erpresst hatte. Darüber hinaus wurden ihm Betrug und Schwarzfahren vorgeworfen.

Die 32-jährige Hausfrau aus dem Raum Osnabrück hatte den Angeklagten auf einer Kirmes kennengelernt und ihn in einer Online-Single-Börse wiedergetroffen. Bei einem Besuch in Düsseldorf schoss er mit dem Handy die intimen Fotos.

Rund zwei Monate dauerte die Beziehung mit "Zero-Limits", wie er sich im Netz auch nannte. Dann trennten sie sich im Streit. Sie sagte: "Er hat die Bilder ins Netz gestell. Jeder konnte sie sehen."

Der hochwachsene Angeklagte sprach von einer falschen Anschuldigung: "Als wir im Krieg auseinandergingen, hat sie gedroht, mich fertig zu machen." Die zahlreichen, hasserfüllten und herabsetzenden E-Mails und Handy-Nachrichten habe er auch nicht geschrieben.

Der Richter zitierte aus einer Nachricht, die vom Konto des Angeklagten geschickt wurde: "Meine Mails an dich sind nicht beweisbar. Sie enthalten keine Unterschrift. Jeder könnte sie geschrieben haben." Dann folgte die Drohung: "Ich werde dich überall im Netz schlecht machen."

Auch von einer 27-jährigen Düsseldorferin hatte sich der Angeklagte Nacktfotos besorgt. Mit der Drohung, er werde sie ins Netz stellen, forderte er die Mutter eines kleinen Kindes auf, ihren Verlobten (42) zu verlassen. Er lungerte vor ihrer Arbeitsstelle herum und schickte dem Mann Droh-SMS: "Dich mach’ ich kaputt!" Das Paar zeigte ihn an.

Vor drei Jahren war der 34-Jährige bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er Nacktfotos einer anderen Ex-Freundin an Laternen und Häuserwände geklebt hatte. Darüber war er in den vergangenen Jahren Dauergast der Gerichte.

Der Richter sagte: "25 Verurteilungen zu Geldstrafen und erst im 26. Fall eine Freiheitsstrafe - wie das sein kann, ist dem Gericht schleierhaft." Er verurteilte den 35-Jährigen zu zweieinhalb Jahren Haft und bescheinigte ihm: "Sie sind auf geradezu niederträchtige Weise gegen ihre Mitmenschen vorgegangen."

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