Nachbarschaftsstreit: Ex-Viva-Star Adebisi fühlte sich massiv bedroht

Mola Adebisi sagte am Donnerstag aus. Nachbar hatte Waffe, trotzdem wurde er freigesprochen.

Düsseldorf. Zweimal hatte Mola Adebisi das Amtsgericht versetzt. Am Donnerstag erschien der ehemalige Moderator des Musiksenders Viva zur Verhandlung, zwar ein paar Minuten zu spät, aber immerhin noch rechtzeitig, um seine Zeugenaussage zu machen. Er hatte seinen Nachbarn Martin H. (Name geändert) angezeigt, weil er sich von dem arbeitslosen Rechtsanwalt beleidigt und bedroht fühlte. Der 51-Jährige soll den TV-Star als „Nigger“ beschimpft und angekündigt haben: „Ich schieß dir eine Kugel in den Kopf.“

Anfang 2008 war Adebisi in das Haus an der Bergischen Landstraße eingezogen. Schon während der Renovierung gab es den ersten Ärger, bald entwickelte sich ein regelrechter Kleinkrieg daraus. Adebisi: „Das Ganze ging über vier Jahre. Er hat immer wieder Müll auf meine Terrasse geworfen.“

Die Drohungen habe er sehr ernst genommen, denn Martin H. besitzt eine Pistole: „Die Scheibe meines Fensters war zerbrochen und auf der Terrasse lagen die Patronen.“ Der Rechtsanwalt hatte in einem Prozess gegen eine andere Nachbarin eingeräumt, dass er eine Schreckschusswaffe besitzt und damit Silvester Leuchtmunition abgeschossen habe. Die Waffe sei aber nicht gefährlich.

Allerdings: Weil die Vorfälle schon rund zwei Jahre zurückliegen und es offenbar eine Vielzahl von ähnlichen Ereignissen in dem Haus gab, warf der Moderator einiges durcheinander. So verwechselte er auch die beiden Abende, an denen der Jurist ihm mit dem Tode bedroht haben soll.

Eine 54-Jährige Nachbarin bestätigte, dass sie ebenfalls von Martin H. bedroht worden sei. „Mit Ihnen bin ich noch lange nicht fertig“, soll der 51-Jährige gesagt haben. Er habe ihr außerdem im Hausflur aufgelauert. Allerdings hatte auch die Betriebswirtin Probleme, sich genau an die einzelnen Daten zu erinnern.

So kam der Rechtsanwalt am Ende mit einem Freispruch davon, weil ihm die Vorwürfe nicht eindeutig nachzuweisen waren. „Ich habe mich immer nach Recht und Gesetz verhalten“, erklärte der Angeklagte in seinem Schlusswort und bestritt noch einmal vehement, rassistische Beschimpfungen von sich gegeben zu haben.

Mola Adebisi ist inzwischen nach Solingen umgezogen. In dem Haus, so erklärten mehrere Zeugen, sei es inzwischen wieder ruhig geworden.

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