Nach WZ-Theatergipfel: Lohe ist zu Treffen bereit

Nach der Kritik der Direktoren privater Spielstätten kommt viel Zustimmung aus der Politik.

Düsseldorf. Der Theatergipfel der WZ sorgt für Gesprächsstoff. Die Leiter privater Theater hatten kritisiert: Die Stadt ignoriere die freie Szene und spiele bei der Vergabe der Subventionen nicht mit offenen Karten.

„Stimmt genau“, meint Clara Deilmann. „Die mangelnde Transparenz wurde auch in den Beiräten schon oft kritisiert“, sagt die Grüne, die im Kulturausschuss sowie im Musikbeirat sitzt. „Es gibt so viele kleine Töpfe, dass man selbst als Politiker nicht immer durchschaut, was sich hinter jedem einzelnen verbirgt. Was soll denn dann erst der Steuerzahler sagen.“

Deilman fordert von der Stadt, Hilfestellungen für die freie Szene und regelmäßige Treffen mit deren Vertretern. „Wir sollten das im nächsten Kulturausschuss besprechen.“ Fragen an das Kulturdezernat hat auch Cornelia Mohrs (SPD). „Es muss erfasst werden, wer warum gefördert wird und wer nicht.“ Die Neiddebatte werde nie abreißen, wenn die Subventionsvorgänge nicht transparenter würden, ist Mohrs überzeugt.

Zu mehr Selbstbewusstsein ruft Veronika Dübgen (FDP) die freie Szene auf, ist jedoch wenig zuversichtlich, dass sich in puncto Subventionen an der Schieflage zwischen freier Szene und öffentlich geförderten Häusern so schnell etwas ändern wird. Dübgen schlägt daher vor, einen zusätzlichen Topf einzurichten, um nichtsubventionierte Häuser zu unterstützen.

Nach Auskunft von Kulturdezernent Hans-Georg Lohe fließen jedes Jahr knapp sechs Millionen Euro in die freie Szene, davon ein Großteil in Zakk, Tanzhaus und FFT. In Richtung Marionettentheater sagt Lohe: „Jährlich gibt es 190 000 Euro von der Stadt. Wir haben die neue Produktion bezuschusst, das Haus renoviert und Herr Bachleitner zahlt keine Miete. Das hat er wohl vergessen.“ Dennoch: Über Unterstützung bei Werbemaßnahmen könne man reden. Auch einem Treffen mit den Beteiligten des Theatergipfels ist Lohe nicht abgeneigt. „Das wäre möglich.“ Was der Kulturausschussvorsitzende Friedrich Conzen (CDU) davon hält, ist unklar. Conzen ist verreist und will sich zum Thema erst nach seiner Rückkehr äußern.

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