Nach verheerender Kritik: Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz wird nachgebessert

Besucher sind enttäuscht. Agentur will Budendorf bis Montag neu gestalten.

Düsseldorf. Der Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz wird ein Fall für die Politik. Nachdem Oberbürgermeister Dirk Elbers in der WZ Nachbesserungen forderte, weil der Markt mit den weißen Buden „zu kühl“ sein, legten auch die Fraktionen von SPD und Grünen nach.

Sie fordern allerdings nicht nur optische Verbesserungen, sondern stellen auch die Vergabe an die Stuttgarter Agentur Liganova infrage. Damit reagieren die Politiker auf die Klagen von Händlern, die angeblich nicht nur erheblich mehr Pacht bezahlen müssen, sondern offenbar auch noch mit „Knebelverträgen“ stillgehalten werden.

Gestern reagierte Liganova auf die zahlreichen Beschwerden und kündigte an, dass sich der Markt ab Montag neu präsentieren werde. „Verspielter, glitzernd und schön weihnachtlich“, so Projektleiter Andre Herzer. Er verspricht „viele Weihnachtsbäume, Holzfiguren, Girlanden und eine Extraportion winterliches Tannengrün.“ Für die Kinder soll es außerdem eine Extra-Überraschung geben.

Wie notwendig das ist, wurde am Donnerstag am WZ-Mobil deutlich. Denn die Ablehnung des neuen Konzeptes mit den tristen, weißen Buden war fast einhellig.

„Überhaupt keine Atmosphäre, wie auf einer Baustelle“, schimpft Doris Scheliga, „dabei war der Schadowplatz immer mein Lieblings-Weihnachtsmarkt. Es gibt keinen Tannenbaum und nichts Grünes. Einfach nur total lieblos, wie dies hier gestaltet wurde. Wenn man die Sterne auf den Buden wegnimmt, dann könnte hier genauso gut ein Trödelmarkt stattfinden.“

„Ich bin auf vielen Weihnachtsmärkten in ganz NRW unterwegs, aber dieser ist mit Abstand der schrecklichste“, meint Kathrin Weiss. Sie schlägt den Markt für die Wahl zum „Schrotti des Jahres“ vor. „Den Preis für die schlechteste Idee verleiht der Hermann Schmitz doch immer Karneval auf seiner Schrottgala, vielleicht kann der Markt wenigstens da mal etwas gewinnen.“

Barbara Rostek, Inhaberin des Glühweinstandes „Roter Hirsch“, ist mit dem Verlauf des Marktes bisher zufrieden: „Meine Kunden sprechen nicht nur negativ, viele loben auch die moderne Ausrichtung.“ Dass die Mieten sehr hoch seien, bestätigt sie, über genaue Zahlen dürfe sie aber nicht sprechen. Durchgesickert sind nun allerdings Monatsmieten von bis zu 25 000 Euro.

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