Gericht Nach dem Tanz in den Mai fürs ganze Leben entstellt

Gast drückte 50-Jährigem ein Bierglas mitten ins Gesicht. Das Opfer soll zur Hooligan-Szene der Fortuna gehören.

Gericht: Nach dem Tanz in den Mai fürs ganze Leben entstellt
Foto: Daniel Reinhardt

Düsseldorf. Es sollte ein fröhlicher Tanz in den Mai im Till’s Eleven an der Liefergasse werden. Für Martin D. (Name geändert) endete der Abend blutüberströmt im Krankenhaus. Ein 25-jähriger Bauarbeiter hatte dem Produktberater ein Bierglas ins Gesicht geschlagen. Martin D. musste im Gesicht an mehrfach genäht werden. Zurück blieben mehrere große Narben, der 50-Jährige wird für sein ganzes Leben lang entstellt bleiben. Am Dienstag musste sich der 25-Jährige wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Völlig unklar blieb, warum es überhaupt zu der folgenschweren Auseinandersetzung kam. Denn die beiden Männer kannten sich nicht und haben offenbar auch kein Wort miteinander gesprochen.

„Er hat mich immer wieder angestarrt“, so die Aussage des Bauarbeiters. Er habe dann die Arme ausgebreitet, um seine Verwunderung auszudrücken. Da sei der Produkberater aufgestanden und mit erhobenen Händen auf ihn zugekommen. Aus Notwehr habe er dann zugeschlagen, mit dem Altbierglas in der Hand.

Martin D., der Mitglied im Fanclub „Fortuna Terror“ ist, erzählte eine ganz andere Version. Er habe den Angeklagten zwar gesehen, ihn aber gar nicht beachtet. Als der 50-Jährige auf die Toilette wollte, habe der junge Mann ohne jede Vorwarnung ausgeholt und ihm das Glas im Gesicht zerschlagen: „Ich habe noch Tage später Splitter aus dem Mund geholt, die der Arzt gar nicht gefunden hat.“ Der Prozess wird am 10. Januar fortgesetzt. Dann sollen weitere Zeugen gehört werden.

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