Mr. Karaoke singt auch im japanischen Männerchor

Masato Kanzaki hat zum zweiten Mal einen größeren Karaoke-Wettbewerb gewonnen. Auf der Bühne wird er ein anderer Mensch.

Düsseldorf. Ohne Musik und Gesang könnte der Japaner Masato Kanzaki nicht leben. In Düsseldorf trifft man ihn sowohl im Männerchor als auch in Karaoke-Bars. „Die Musik ist nicht nur ein Hobby von mir. Sie ist mein Leben“, sagt Masato Kanzaki.

Wenn man sich mit dem 39-jährigen Japaner unterhält, dann wird schnell klar, dass es sich dabei nicht um eine hohle Phrase handelt. Man kauft ihm seine Leidenschaft für die Musik ab und auch, dass er diese Leidenschaft mit anderen Menschen teilen möchte.

Im Gespräch macht er ansonsten einen zurückhaltenden, fast schüchternen Eindruck. Wenn er dann die Bühne betritt, ist es aber vorbei mit der höflichen Zurückhaltung. Sobald er vor Publikum steht, gibt er Vollgas: „Ich singe immer mit Emotionen. Auf der Bühne möchte ich nicht nur rumstehen, sondern mache lieber richtig Entertainment.“

Die eigene Verwandlung beim Singen hat er lange Zeit gar nicht wahrgenommen: „Als ich mal ein Video von mir auf der Bühne gesehen habe, war ich richtig überrascht, wie energiegeladen ich sein kann“, schmunzelt er.

Auch wenn es Kanzaki in erster Linie um Unterhaltung geht, stimmt gleichzeitig aber auch die gesangliche Qualität. Seine Stimme ist ausdrucksvoll und er trifft beim Auftritt fast alle Töne.

Vor vier Jahren kam er über eine japanische Firma nach Düsseldorf. Privat dreht sich beim ausgebildeten IT-Fachmann fast alles um Musik. Er spielt seit dem vierten Lebensjahr Klavier, ist Mitglied im japanischen Männerchor Düsseldorf und singt auch sonst bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet.

Dann vor allem moderne Musik: „Ich mag beides, klassische Musik und Popmusik. Am besten gefallen mir Billy Joel und Michael Jackson.“

Die Auswahl der Lieblingssänger ist auch ein Hinweis auf seine stimmliche Spannbreite. Zweimal pro Woche trifft man den Wahl-Düsseldorfer auf Karaoke-Partys in der Altstadt. Wenn man ihn nach seinem deutschen Lieblingslied beim Karaoke fragt, muss er nur kurz überlegen: „Am besten finde ich Westerland von den Ärzten. Mit mehreren Leuten macht das Lied super viel Spaß.“

Über die Karaoke-Partys konnte er auch Kontakte in der neuen fremden Stadt finden. Die anfangs noch vorhandene Sprachbarriere spielte dabei keine Rolle: „Durch das Singen habe ich viele nette Menschen kennengelernt. Ich habe gemerkt, wie die Musik Menschen aus verschiedenen Kulturen verbinden kann.“

Sein Gesangstalent und seine Leidenschaft für das Singen präsentiert er anderen Menschen aber nicht nur beim Karaoke. Vor kurzem sorgte er bei der Linus-Talentprobe in Köln für Furore, als er den Gesangswettbewerb gewinnen konnte. Im Oktober tritt er beim großen Finale gegen die anderen Monatsgewinner an.

Der Sieg in Köln war nicht der erste Erfolg für ihn. Vor drei Jahren belegte er bei „Schlösser sucht den City Star“ in Düsseldorf den ersten Platz.

Bei solchen Wettbewerben geht es ihm aber nicht um den Sieg: „Ob ich den ersten oder den letzten Platz belege, ist nicht wichtig. Hauptsache, das Publikum hat genauso viel Spaß wie ich“, sagt er und lächelt. Wer Masato Kanzaki einmal beim Singen beobachtet hat, der wird das bestätigen können.

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