Mord im Hotelzimmer

Leichenfund: Eine 47-Jährige wurde in einer Pension in Flingern umgebracht. Ihr Vater (84) fand die Tote am Sonntagabend.

Düsseldorf. Ein Todesfall gibt der Polizei Rätsel auf: Am Sonntagabend wurde die Leiche einer 47-jährigen Frau in einem Hotelzimmer in Flingern gefunden. Nachdem zunächst alles auf einen tragischen Unfall hindeutete, steht nach der Obduktion inzwischen fest: Die Frau wurde getötet.

Bei dem Opfer handelt es sich um eine Düsseldorferin, die bereits seit längerem in München wohnte und dort als kaufmännische Angestellte arbeitete. Zum Jahreswechsel kam sie am 30. Dezember wie fast jedes Jahr in die alte Heimat, um ihre Eltern zu besuchen. Und wie in jedem Jahr wohnte sie in einem Hotel in der Birkenstraße, direkt am Wehrhahn.

Am Sonntagnachmittag hatte sich die 47-Jährige mit ihrem Vater verabredet. Man wollte sich wohl vor ihrer Abreise nach München noch einmal sehen. Als die Tochter nicht erschien, suchte der 84-Jährige gegen 18 Uhr das Hotel auf. Er bat eine Angestellte, ihm das Zimmer zu öffnen. Dort fand er seine Tochter leblos vor. Sofort rief der Mann die Polizei.

Die Beamten vor Ort stellten fest, dass die 47-Jährige durch stumpfe Gewalteinwirkung am Hals starb. Dies hätte auch durch einen unglücklichen Sturz passieren können. Erst nach der Untersuchung in der Gerichtsmedizin sind die Ermittler sicher, dass sich in dem Flingeraner Hotel ein Gewaltverbrechen ereignet hat. Die Mordkommission "Hotel" hat ihre Arbeit aufgenommen.

Doch die Hinweise auf den Täter sind bisher dürftig. Dass es in dem Hotelzimmer keine Anzeichen eines Kampfes gab, könnte ein Indiz dafür sein, dass die 47-Jährige ihren Mörder kannte. Doch über ihr soziales Umfeld ist bislang nur wenig bekannt.

Sie hatte wohl noch Bekannte in Düsseldorf; wie intensiv diese Kontakte waren, ist allerdings unklar. Die Eltern des Opfers können dazu noch nichts sagen: Der Tod ihrer Tochter hat sie schwer getroffen, sie werden noch nicht vernommen. Kriminalpolizisten sind allerdings schon Dienstagnachmittag nach München geflogen, um dort von Freunden und Kollegen mehr über die Frau zu erfahren.

Ebenfalls noch nicht sicher ist, ob Mitarbeiter des Hotels den Täter möglicherweise gesehen haben könnten. "Die Befragung des Personals läuft noch", erklärt Polizeisprecher Markus Niesczery. Bislang steht der genaue Todeszeitpunkt nicht fest - doch wenn es so weit ist, wird auch geklärt werden müssen, wer zu dieser Zeit gearbeitet hat und welche Gäste in dem Hotel wohnten.

Vollkommen bedeckt hält sich die Polizei in Bezug auf mögliche Fingerabdrücke oder DNA-Rückstände am Tatort. Stammt der Täter aus dem direkten Umfeld seines Opfers, wäre er mit solchen Spuren leicht zu überführen.

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