Dolphin-Aid Monica Lierhaus rührte Gala-Gäste

Gäste spendeten 140 000 Euro für Dolphin-Aid. Vor dem Interconti gab es eine Protestaktion von Tierschützern.

Dolphin-Aid: Monica Lierhaus rührte Gala-Gäste
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Wenn einmal im Jahr Promis und spendable Gäste aus der Region zur Charity-Gala von Dolphin Aid ins Hotel Interconti an die Kö kommen, haben sie auch stets ihren großen Auftritt in der Hotelhalle mit rotem Teppich und Blitzlichtgewitter. Doch ausgerechnet bei der 15. Gala am Samstag ist alles anders: Tierschützer des Vereins „Freedom for Dolphins and Whales“ haben sich gegenüber des Hoteleingangs postiert und skandieren über Lautsprecher ihre Parolen. „Therapien mit Wildtieren wie Delfinen sind Tierquälerei“, ruft Aktivist Christoph Küppers.

Dolphin-Aid: Monica Lierhaus rührte Gala-Gäste
Foto: Judith Michaelis

Aus Sicherheitsgründen hatten die Veranstalter daher entschieden, das Defilee weniger pompös in die erste Etage zu verlegen. So stehen die prominenten Gäste abgeschirmt beim Sektempfang zusammen. Zur 15. Gala sind neben Modeschöpfer Thomas Rath, Ex-Fußballspieler Gerald Asamoah, Hobbythek-Erfinder Jean Pütz, Gourmet-Koch Nelson Müller, Schauspielerin Katy Karrenbauer und Andrea Spatzek, Bachelor Christian Tews sowie die Moderatorinnen Birgit Lechtermann auch Monica Lierhaus erschienen.

Dass sich draußen vor dem Hotel einige Aktivisten versammelt haben, wollen nicht alle Gäste mitbekommen haben. Birgit Lechtermann kann die Argumente der Tierschützer nicht verstehen: „Die Delfine auf Curacao leben in einer groß angelegten Lagune, die werden nicht in einem Becken gehalten wie im Delfinarium.“

Auch Jean Pütz empfindet die Kritik als überzogen: „Das ist ein tolles Projekt und die Affinität der Tümmler zum Menschen ist groß“, sagt er und fügt hinzu: „Die sollten lieber gegen den Thunfisch-Fang protestieren, wo so viele Delfine als Beifang mit sterben müssen.“

Katy Karrenbauer liegt das Schlachten der Wale in Japan am Herzen: „Das ist Tierquälerei, aber nicht dieses Projekt. Für die Delfin-Therapie werden keine Tiere gefangen. Sie sind bereits im menschennahen Lebensraum geboren.“ Thomas Rath fügt hinzu: „Hier geht es vor allem um die schwer kranken Menschen, die dieses Glück empfinden, wenn sie mit den Delfinen zusammen sind. Das hat mit Tierquälerei nichts zu tun.“

Die Gründerin des Projektes, Kirsten Kuhnert, wünscht sich den Dialog mit den Tierschützern: „Wir lehnen jegliche Form von Wildfang rigoros ab!“ Als die Gala dann beginnt, dreht sich wieder alles um die kranken, meist austherapierten Patienten. Als schließlich Monica Lierhaus die Bühne betritt, sind alle 320 Gäste begeistert. Die Sportjournalistin, die seit sieben Jahren an den Folgen einer missglückten Gehirn-Operation leidet, berichtet von ihrer Therapie mit den Meeressäugern im Frühjahr. „Es waren magische Momente mit den Tieren.“

Allerdings sei die Therapie nicht nur pure Lebensfreude, sondern auch sehr anstrengend für ihren kranken Körper gewesen. „Aber es hat mir so viel gebracht. Ich kann wieder alleine vom Boden aufstehen, kann wieder schreiben und besser sprechen“, sagt sie und lässt sich zur neuen Botschafterin für Dolphin Aid ernennen. Lierhaus berichtet von Interviews, die sie wieder mit Prominenten führt und dass Uli Hoeneß der nächste sei, der ihr ein Interview versprochen habe.

Aber am Ende kam es natürlich bei der Benefiz-Gala vor allem auf das Ergebnis an. Insgesamt 140 000 Euro spendeten die Gäste an diesem Abend für Patienten, die selbst die Delfin-Therapie nicht bezahlen können.

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