Möbel Höffner nimmt erste Hürde

Mit 50 000 Quadratmetern Verkaufsfläche plant Krieger an der Theodorstraße. Vor 2019 aber geht nichts.

In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 6 (Rath, Mörsenbroich) begehrten CDU und FDP auf, weil es auf dem 12,7 Hektar großen Areal an der Theodorstraße mit den neuen Möbelhäusern nicht weiter geht. Man kann den Ärger verstehen, sollten doch die Höffner-Häuser der Firma Krieger Ende dieses Jahres rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eröffnet werden. Stattdessen brachten die Stadtplaner jetzt ein 425 Seiten dickes Konvolut als Beschlussvorlage in die Sondersitzung im Rather Rathaus mit und ließen sich immerhin die Offenlegung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan einstimmig absegnen. Damit erhält Krieger für den ersten Schritt im langwierigen Verfahren grünes Licht.

Wer das dicke Buch des Planungsamts durchliest, merkt sofort, mit welcher massiven Kritik die Nachbarn gegen die Pläne zu Felde gezogen sind. Daran beteiligten sich nicht etwa Einzelhändler aus Rath, sondern die Städte Duisburg, Meerbusch, Mettmann, Mühlheim, Ratingen, Neukirchen-Vlyn und Velbert sowie die Kreise Wesel und Mettmann. Der Entwurf für den Bebauungsplan löste also im Umland ein kleines Erdbeben aus.

Hier die Details: Nach der massiven Kritik der Konkurrenz nahm Krieger von einem der ursprünglich drei geplanten Möbelmärkte Abstand. Statt 59 000 Quadratmeter Verkaufsfläche gibt es „nur“ noch 50 000. Das ursprünglich einbezogene ehemalige Autohaus Brüggemann bleibt weiterhin leerstehend. Geplant sind nun ein Möbelhaus mit 43 000 Quadratmetern und ein Möbelfachmarkt auf 6845 Quadratmetern sowie einem rückwärtigen Lagergebäude. Eine der ersten Fragen zum Bebauungsplan-Vorentwurf im September 2016 galt der Vergleichsgröße. Danach ist der Neusser Höffner-Markt 46 000 Quadratmeter groß, der Möbelmarkt in Rath also zehn Prozent größer.

Die verkehrliche Erschließung geschieht über die Theodorstraße, die Warenanlieferung auf der Rückseite der Gebäude. Das Feuchtbiotop östlich davon bleibt bestehen.

Eine Tiefgarage wird geplant. Hier fehlen jedoch noch die Einzelheiten. Auch Besucherparkplätze direkt am Eingang zur Theodorstraße wird es geben.

Minutiös wird aufgezählt, was an Kernsortiment und Randsortiment angeboten werden darf. Da geht es nicht nur um Wohn-, Büro-, Garten- und Balkonmöbel sowie um Küchen, sondern auch um Matratzen ohne Betten, Kinderwagen, Teppichböden und Lampen, um Glas und Porzellan, Bilder und Bilderrahmen, ja sogar um Baby- und Kleinkinderartikel.

Mit dem grünen Licht für die Pläne im Rather Rathaus ist jedoch noch lange nichts entschieden. Die Bezirksvertreter können lediglich eine Empfehlung aussprechen, die Entscheidung trifft der Planungsausschuss am Mittwoch.

Anschließend kann keineswegs die Baugrube ausgehoben werden. Im Gegenteil, der Baubeginn steht weiterhin in den Sternen. Er kann Ende nächsten Jahres, aber vermutlich 2019 liegen, wie es aus dem Planungsamt heißt.

Zunächst geht es um die Offenlegung des Bebauungsplans. Das soll im Frühjahr 2018 geschehen. Wann der Bebauungsplan rechtskräftig ist, hängt nicht vom Planungsamt ab, sondern von den Vertragspartnern Stadt und Krieger. Die Verhandlungen beginnen in den nächsten Tagen. Zugleich hängt es natürlich auch von den Bedenken in der Offenlegung ab, wann es weiter geht. Legen sich die Städte weiterhin quer, dann muss Krieger warten.

Für die Steuereinnahmen in Düsseldorf ist dies natürlich schade. Allein die Investitionen wurden im letzten Jahr auf stolze 130 Millionen Euro beziffert.

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