Mit der ganzen Familie auf dem Leihrad durch Düsseldorf

Fit in den Frühling, viele Fahrradwerkstätten haben derzeit Hochkonjunktur.

Düsseldorf. Hochbetrieb in der Radstation am Hauptbahnhof: Es riecht stechend nach Gummi, Schraubenschlüssel klirren, Fahrradklingeln schrillen beim Test. Rund 100 Räder stehen in der Radstation Seite an Seite und warten auf ihre Reparatur.

Seit dem der Frühling da ist, hat das Team um Betriebsleiter Raffaele Mancuso-Berger alle Hände voll zu tun: „Mit dem ersten Sonnenschein werden die Räder aus dem Keller geholt, einmal gefahren und landen dann bei uns.“ 25 Räder werden jeden Tag bei der Radstation abgegeben, bei den meisten sind Verschleißreparaturen an Bremse, Reifen und Schaltung fällig.

Nicht viel anders sieht zurzeit im Fahrradladen „Rad Ab“ an der Friedrichstraße aus. „Gegenüber Januar haben wir 20 Prozent mehr Reparaturen, viele wollen ihr Rad fit für den Frühling machen und kommen zur Inspektion“, sagt Werkstattleiter Uli Blumental.

Fahrradfahren in Düsseldorf liegt im Trend und das nicht nur, weil der Frühling begonnen hat. 2004 lag der Anteil der Radfahrer im Straßenverkehr bei acht Prozent, aktuell sind es 13,5 Prozent. „Langfristig soll der Anteil auf 16 Prozent wachsen, wir wollen ein Bewusstsein wecken, dass man in Düsseldorf auch mit dem Rad von A nach B kommt“, sagt Verkehrsdezernent Stefan Keller. Die Stadt Düsseldorf will fahrradfreundlicher werden. Damit das klappt, erweitert die Stadt — neben dem Ausbau der Radwege — ihr Angebot für die Radler.

So bietet die Radstation, ein Zweckbetrieb der städtischen Tochtergesellschaft Zukunftswerkstatt, neben Reparaturen seit diesem Frühling einen familienfreundlichen Fahrradverleih an: Wer Lust auf einen spontanen Fahrradausflug mit der ganzen Familie hat, kann für 20 Euro zwei Erwachsenenräder bei der Radstation mieten und bekommt bis zu drei Kinderräder kostenlos dazu. Auch Kindersitze- Anhänger- und Helme gehören mit zum Familien-Paket.

Möglich gemacht wurde dieses Angebot durch eine Spende der Stadtsparkasse in Höhe von 2.000 Euro. „Das ist ein hervorragendes Angebot, bei dem die Eltern ihren Kindern das Rad als Fortbewegungsmittel vorleben können“, sagt Keller, der mit seinen drei Kindern ebenfalls häufiger Radtouren in Düsseldorf unternimmt. Die Lieblingsstrecke des Verkehrsdezernenten: „Am Rheinufer entlang — die Silhouette der Altstadt im Blick — zur Arbeit fahren.“

Für größere Fahrradtouren bieten sich die neuen E-Bikes der Radstation an: 25 Euro pro Tag kosten die mit einem Elektromotor ausgestatteten Räder, die Akkus haben eine Reichweite von bis zu 65 Kilometer. Eine Fahrt am Rhein entlang von Kaiserswerth bis Benrath und zurück ist mit den E-Bikes ohne weiteres möglich.

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