Millionengräber brauchen strenge Aufsicht

Die Frage Privat oder Staat ist bei den Düsseldorfer Veranstaltungsstätten inzwischen leider müßig. Ob Arena oder Dome, Philipshalle oder nun auch die Mehrzweckhalle Reisholz - sie alle gehören der Stadt und sie alle werden auch öffentlich betrieben, nämlich von der Stadttochter Düsseldorf-Congress.

Schön ist das nicht. Aber offenkundig auch nicht zu ändern. Die private Anfangskonstruktion der Arena krachte ganz früh mit der Pleite von Walter Bau in sich zusammen.

Das Castello in Reisholz wurde von einem Schulverein an die Wand gefahren. Und beim Rather Dome war von Privat-Investoren erst gar keine Rede. Insofern ist es vollkommen illusorisch, davon zu träumen, irgendjemand wolle und könne der Stadt eine Stätte abkaufen oder auf eigenes Risiko betreiben. Denn sie sind alle nicht rentabel. Wünschenswert und realistisch ist private Verstärkung somit nur beim Vermarktungsgeschäft, auch wenn Düsseldorf-Congress dabei keine so schlechte Figur abgibt.

Für die Stadt heißt das: Sie besitzt imposante Hallen für ein außerordentliches Veranstaltungs-Spektrum. Aber dafür muss sie finanziell richtig bluten. Allein die Arena verschlingt rund zehn Millionen Euro Steuergelder pro Jahr, defizitär sind auch Dome, Philipshalle und Castello. Erschwerend hinzu kommt, dass nun auch die Mannschaften, die in den teuren Häusern spielen, beträchtliche Subventionen benötigen - ob Fortuna oder DEG, HSG oder Giants.

Insofern kommt es jetzt sehr darauf an, dass die Stadt ihre "Geldgräber" zumindest unter eine einheitliche und strenge Aufsicht stellt. Jeder Zuschuss und jede Investition müssen penibel durchleuchtet und erklärt werden. Dafür muss zunächst ein starkes und fachkundiges Kontrollgremium gebildet werden. Und dann wird es Sache des neuen Kämmerers Abrahams sein, zu sparen, wo er nur kann. Denn Geld ist und bleibt selbst in Düsseldorf ein knappes Gut.

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