Mehr Musik für die Kitas

Nach Berliner Vorbild werden ab August dieses Jahres fünf Kitas in Düsseldorf zu Musikkindergärten erweitert.

Düsseldorf. In Berlin ist es bereits ein voller Erfolg, das Pilotprojekt "Musikkindergarten". Selbst die Kanzlerin überzeugte sich persönlich vor Ort von dem Konzept des Generalmusikdirektors der Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim. Der Stardirigent initiierte das Projekt "Musikkindergarten" und verfolgt damit das Ziel, Kinder "durch Musik zu erziehen". Wesentlicher Unterschied zum herkömmlichen Musikunterricht ist dabei die Tatsache, dass die Kinder nicht zum Erlernen eines Instruments gedrängt werden, sondern sich frei mit ihnen befassen können.

Ab August dieses Jahres soll es auch in Düsseldorf fünf Kindergärten geben, die nach dem Berliner Vorbild mit jederzeit frei zugänglichen Musikinstrumenten ausgestattet werden, kündigte Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann jetzt an. "Die Kinder sollen im spielerischen Umgang mit den Instrumenten einen Zugang zur Musik finden", sagt Strack-Zimmermann. "Dazu gehört nicht zwangsläufig das Spielen auf einem Instrument, sondern vielleicht auch das Auseinanderbauen."

Angeleitet werden die Kinder dabei von geschulten Musikpädagogen, die fest in die Einrichtungen integriert werden. Für zusätzliche musikalische Impulse sollen kulturelle Einrichtungen der Stadt wie Tonhalle, Schauspielhaus, Oper und Musikhochschule sorgen.

Welche fünf Kindergärten erweitert werden, ist bisher noch unklar. Ausgewählt werden sie vom Jugendamt und der Jugendmusikschule.

Langfristiges Ziel sei es, mindestens einen Musikkindergarten in jedem der zehn Stadtbezirke einzurichten. Bei der Auswahl werden nicht nur städtische Kitas in Betracht gezogen, sondern Einrichtungen aller Träger. "Zudem wollen wir das Konzept auch auf Grundschulen ausweiten", so Strack-Zimmermann. "Damit die Förderung nach dem Kindergarten nicht einfach abbricht."

Um das Projekt auch finanziell realisieren zu können, holt sich die Stadt die internationale Wirtschaftskanzlei Linklaters ins Boot. Seit etwa eineinhalb Jahren hat sie einen ihrer Standorte in Düsseldorf. "Wir investieren einen deutlich sechsstelligen Betrag in das Projekt", sagt Thomas Nießen von der Kanzlei. Damit sind die ersten drei Jahre des Projekts finanziell gesichert. Danach, so hoffen Stadt und Kanzlei, werden sich weitere Düsseldorfer Unternehmen finanziell einbringen.

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