Maskenbildner-Messe: Mit falscher Leiche in der Rechtsmedizin

Düsseldorf (dpa) - Mord und Totschlag auf der Theaterbühne fordern die Maskenbildner zunehmend heraus. „Alles soll naturalistisch und original sein“, sagte Bernd Staatz, Chefmaskenbildner der Düsseldorfer Deutschen Oper am Rhein.

Maskenbildner-Messe: Mit falscher Leiche in der Rechtsmedizin
Foto: Young David (DY)

Mit seinem Team hatte Staatz am Donnerstag in der Rechtsmedizin der Universitätsklinik Düsseldorf einen Statisten als Leiche geschminkt.

Darsteller Patrice Estanco (51) lag regungslos auf einem Seziertisch, hatte Leichenflecken am ganzen Körper und trug irritierend helle Kontaktlinsen. Mit einer Küchenschere schnitten die Maskenbildner in dem aus Silikon geformten Brustkorb herum. Das täuschend echte Körperteil war in acht Tagen Arbeit entstanden.

Während der Fachmesse „make-up artist design show“ vom 22. und 23. März in Düsseldorf konkurriert der Nachwuchs der Branche. Acht angehende Profis gestalten in einem Wettbewerb jeweils eine Arbeit zum Thema „Mordopfer“. Schließlich sei dies das zentrale Thema jedes Krimis, und auch auf der Bühne werde gemeuchelt und gemordet. „Es gibt einen großen Bedarf“, meinte Helmut Winkler, Direktor der Messe.


Zu der Messe für Maskenbildner und Visagisten werden etwa 3000 Besucher in Düsseldorf erwartet. 75 Aussteller zeigen Spezialeffekte, Perücken, Haarteile, Werkzeug und Zubehör. In Workshops geht es um das Modellieren von Tierköpfen oder um komplizierte historische Frisuren. Mit dabei ist die zweifache Oscar-Gewinnerin Michèle Burke („Am Anfang war das Feuer“).

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