Makler-Mord: Anklage steht

Zwei junge Solinger sollen 69-Jährigen erstochen haben.

Düsseldorf. Im Oktober 2008 haben Polizisten eine übel zugerichtete Leiche in einem Büro an der Bismarckstraße gefunden. Der Immobilienkaufmann Hans H. war niedergestochen worden und verblutet. Am 28. Juli stehen die mutmaßlichen Täter wegen Mordes vor Gericht.

Ein 23-jähriger Kampfsportler aus Solingen und dessen Freundin, eine 23-jährige Immobilienmaklerin, sollen den 69-jährigen Mann am Abend des 24. Oktober in dessen Büro zunächst geschlagen und getreten und anschließend mit Büroscheren auf ihn eingestochen haben.

Die Frau soll für das spätere Opfer als Maklerin gearbeitet haben, bis man sich über Provisionen zerstritt. Doch eine Woche vor der Tat hatte es Gespräche gegeben, die Geschäftsbeziehung wieder aufleben zu lassen. Ein größeres Projekt stand in Aussicht. Das Geld konnten beide Seiten gut gebrauchen, denn sowohl das junge Paar als auch der Makler waren pleite.

Die Differenzen sollte gegen eine Zahlung von 5000 Euro ausgeräumt werden. Weil der Makler entgegen seiner Ankündigung plötzlich nur noch 800 Euro anbot, sei das Paar ausgerastet und habe ihn getötet, sagen die Staatsanwälte. Während ihr Opfer verblutete, sollen die Täter Bargeld, Hemden und Parfüm aus dem Büro gestohlen haben.

Doch könnte hinter dem Tod des Maklers auch ein anderes Motiv als Habgier stecken - Eifersucht. Der 69-Jährige soll eine Beziehung zur der 23-Jährige gehabt und sie gedrängt haben, sich von ihrem Freund zu trennen. Als der Kampfsportler, davon erfuhr, könnte er so in Rage geraten sein, dass er den Nebenbuhler totschlug. "Meine Mandantin hat mit dem Tod des Maklers nichts zu tun", sagt Joachim Müller, Strafverteidiger der Frau.

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