Mäuse-Alarm im Einwohneramt

Mitarbeiter klagen über schlechte Arbeitsbedingungen.

Düsseldorf. Kaum ein städtisches Amt hat so viel und unmittelbar Kontakt zum Bürger wie das für Einwohnerwesen. Die Palette reicht von der Beantragung des Personalausweises bis zur Zulassung eines Autos (Höherweg), denn auch das Straßenverkehrsamt gehört dazu.

Deshalb hat die Stadt viel Geld in die Neugestaltung des Bürgerzentrums an der Willi-Becker-Allee und in die Zulasungsstelle auf der Automeile gesteckt.

Doch die eigenen Mitarbeiter schlagen Alarm. In einem Brief an Stadtspitze und Personalrat beklagen sie „psychische und physische Gesundheitsgefährdungen“. Letztere gipfelten in Mäusen, die sich im Bürgerbüro ausbreiteten und allen Fallen entkämen.

Herumliegende Kabel seien Stolperfallen, Drehstühle defekt, außerdem herrsche ständig Durchzug. Zudem sei das Amt unterbesetzt und die Sachbearbeiter ständen — durch den offenen Wartebereich — auch unter permanenter Beobachtung der Kundschaft. Eine Nachbearbeitung von Fällen sei da kaum drin, gleiches gelte oft für die Wahrung der Vertraulichkeit bei persönlichen Angelegenheiten der Bürger.

Das und anderes führe auch zu einem hohen Krankenstand. Der mutet etwa im Straßenverkehrsamt in der Tat abenteuerlich an: Im Schnitt „feiert“ hier jeder Kollege 32 Tage im Jahr krank, 2010 waren es sogar 40 Tage, teilte ein Sprecher der Stadt mit.

Zugleich wurde versichert, dass alle Kritikpunkte gründlich geprüft würden, auch wenn einige doch sehr erstaunlich seien.

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