Düsseldorf Lokal am Fürstenplatz: Lebensart zwischen Wein und Kultur

„Feinstil“ heißt ein neues Lokal am Fürstenplatz. Neben Weinen aus Baden wird jetzt ein Literaturprogramm angeboten.

Düsseldorf: Lokal am Fürstenplatz: Lebensart zwischen Wein und Kultur
Foto: Melanie Zanin/abi/Stickelbroeck

Düsseldorf. Elegant wirkt der gastronomische Neuzugang am Fürstenplatz. Mit dem Lokal „Feinstil“ wollen die beiden Betreiber Nina Watzenberg und Uwe Breitfeld eine Marke etablieren. „Der Name Feinstil ist geschützt“, sagt Breitfeld. Denn bei dem einen Etablissement soll es nicht bleiben. „Wir wollen irgendwann noch einen zweiten und dritten Laden eröffnen.“

Das Besondere am „Feinstil“ ist sicherlich nicht in erster Linie das gehobene Ambiente mit großen Schaufenstern, schwarz-weiß gestreifter Markise, Tischlampen auf der Fensterbank und Weinregalen. Auch das vorhandene Angebot von Weinseminaren ist noch nicht das, was „Feinstil“ von anderen Lokalen unterscheidet. Vielmehr geht es offenbar um ein Gesamtkonzept, das Kulturprogramme einschließen soll. „Feinstil ist keine Kneipe“, betont Breitfeld. Im Mittelpunkt stehe der kulturelle Anspruch.

Ein Teil des Programms steht bereits. Den Anfang machen zwei Lesungen mit dem Schriftsteller Dorian Steinhoff und dem Düsseldorfer Krimiautor und Polizeibeamten Klaus Stickelbroeck. Doch die bloße Kombination von Lesung und Gastronomie ist den Betreibern noch zu wenig. Die Abende sollen eine gute Dramaturgie besitzen. „Es gibt etwa fünf Leseblöcke, in denen nichts serviert wird“, sagt Breitfeld. „Diese reinen Zuhör-Abschnitte sollen jeweils etwa zehn bis 20 Minuten dauern und als Episode in sich abgeschlossen sein, um die Aufmerksamkeit der Hörer zu behalten“, ergänzt Nina Watzenberg. Zwischendurch können die Gäste dann in die Welt badischer Weine eintauchen zwischen rotem Spätburgunder und weißem Gutedel.

Die Autoren kennen Watzenberg und Breitfeld persönlich. „Steinhoff ist sehr introvertiert und denkt erst dreimal nach, bevor er etwas sagt“, berichtet Watzenberg. In einem Düsseldorfer Café habe man sich persönlich kennengelernt. Im September bringt Steinhoff sein Buch mit: „Das Licht der Flammen auf unseren Gesichtern“. Bei Steinhoff sei es aber nun so, dass er nicht einfach aus seinem Buch vorlese, sondern auch im Steggreif etwas erzähle.

Spontaner und lockerer rüber als der nachdenkliche Steinhoff komme derweil Stickelbroeck, der zum ersten Gespräch in voller Polizeimontur in dem Laden erschienen sein. „Wir dachten zuerst: Wir haben doch gar nichts verbrochen“, erzählt Watzenberg mit einem Schmunzeln. Die Lesung werde Stickelbroeck freilich nicht in Uniform halten, das dürfe er wohl auch gar nicht. Lesen werde er im Oktober aus seinen Krimis, die größtenteils in Düsseldorf spielen.

Zur Kultur im „Feinstil“ soll künftig nicht nur die Literatur gehören, sondern auch Musik. „Wir können uns gut vorstellen, hier Konzerte zu veranstalten“, sagt Breitfeld. Vor allem Jazzmusik passe gut in den Rahmen. Ganz ausgearbeitet sei das Kulturprogramm zwar noch nicht, doch Ideen seien reichlich vorhanden.

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