Lösungen für bessere Nahversorgung

Bezirksbürgermeister Uwe Sievers setzt auf das Projekt „Garath 2.0“, das mit vielen Maßnahmen den Stadtteil revitalisieren soll. Er freut sich auf den neuen Quartiersmanager.

Lösungen für bessere Nahversorgung
Foto: Sergej Lepke

Die WZ bat die Bezirksbürgermeister der zehn Stadtbezirke um ihre Rück- und Ausblicke auf das Geschehen in ihren Stadtteilen. Heute antwortet Uwe Sievers (SPD), Bezirksbürgermeister des Stadtbezirkes 10. Hierzu gehören die Stadtteile Garath und Hellerhof im Düsseldorfer Süden.

Was waren die wichtigsten Projekte, die in diesem Jahr in Ihrem Stadtbezirk realisiert wurden?

Uwe Sievers: Das Projekt ’Garath 2.0’, bei dem bis zum Jahr 2021 mehr als 50 öffentlich geförderte Maßnahmen umgesetzt werden sollen, beschäftigt uns natürlich in großem Maße. Garath ist schön, aber auch in die Jahre gekommen. Nach Bürgerbeteiligung und Befragungen haben wir nun alle Probleme und Themen aufgelistet.

Was passiert nach dieser Bestandsaufnahme?

Sievers: Die Verwaltung stellt nun die Förderanträge für die Projekte. Ausgeschrieben ist bereits die Stelle für einen Citymanager. Er soll die Projekte von Garath 2.0 mit der Bezirksverwaltungsstelle koordinieren und vor allem auch Ansprechpartner für die Bürger sein. Ich hoffe, dass er im Frühjahr vor Ort seine Arbeit beginnen kann.

Welche Themen umfasst Garath 2.0?

Sievers: Das sind viele. Wir überlegen beispielsweise, ob es Freiflächen für den Wohnungsbau gibt und ob wir uns eine Verdichtung in Garath vorstellen können. Im Stadtteil leben viele ältere Menschen. Sie sind hier sehr zufrieden, es zieht kaum jemand weg. Aber manche wohnen in zu großen Häusern oder Wohnungen. Wir möchten einen Prozess beginnen, die Älteren dazu bewegen, in kleinere Wohnungen umzuziehen. Auch bei diesem Thema kann der Quartiersmanager Ansprechpartner sein.

Die Sicherung der Nahversorgung in den Garather Nebenzentren ist seit langem eines Ihrer wichtigsten Anliegen. Gibt es Lösungen?

Sievers: Die Bürger sind aufgebracht, wenn sie für eine Tüte Milch weite Wege fahren müssen. Nach der Schließung des Edeka-Marktes in Garath Südwest gibt es aber mit Unterstützung der Bürger- und Interessengemeinschaft (BIG) donnerstags an der Ricarda-Huch-Straße einen kleinen Wochenmarkt. Ich möchte versuchen, dass er zwei Mal die Woche stattfindet. Zudem möchte ich die Händler ansprechen, ob sie sich vorstellen können, ein Ladenlokal anzumieten.

Ist der Wochenmarkt ein Vorbild für die anderen Nebenzentren?

Sievers: Ja, wir würden es gerne auf Garath Nord-West übertragen. Hier sind wir aber noch auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für den Markt. Wir wollten ihn nahe der Kirche St. Theresia einrichten. Leider hat sich herausgestellt, dass der Untergrund dort nicht geeignet ist. Man müsste hier viel Geld investieren. Unsere Überlegungen sind aber noch nicht zu Ende. In Garath Süd-Ost plant das SOS-Kinderdorf den Bau eines Verwaltungszentrums an der Frankfurter Straße. Dort wäre auch die Einrichtung eines kleinen Nahversorgers möglich, um die elementaren Bedürfnisse der Bürger zufriedenzustellen.

Welches weitere Thema steht im neuen Jahr ganz oben auf der Tagesordung?

Sievers: Nun das ist sicherlich nach vielen Jahren der Diskussion der Abriss der Hoffnungskirche an der Ricarda-Huchstraße und der Bau des neuen Alten- und Pflegeheimes auf diesem Gelände. Die Caritas baut ja dort den Ersatz für das Hildegardisheim, das baulich den gesetzlichen Anforderungen ab 2018 nicht mehr entspricht. Im neuen Altenheim ist ebenfalls ein kleiner Versorgungsladen geplant, der allen offen stehen soll.

Was sind größte Last und größte Freude in Ihrem Amt?

Sievers: Ich bin ja eigentlich im Ruhestand, mache das alles freiwillig, ich empfinde die Aufgaben des Bezirksbürgermeisters nicht als Last. Im Gegenteil, es macht mir große Freude, wir haben Gestaltungsmöglichkeiten und ich habe die Hoffnung, dass wir viele Ziele erreichen.

Ihr persönlicher Wunsch für Ihren Bezirk im neuen Jahr lautet?

Sievers: Ich wünsche mir, dass wir alle Pläne zur Revitalisierung unseres Stadtbezirks verwirklichen können. A.V.

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