Lieferdienst bringt sogar das Pausenbrot

Neue Lieferdienste zielen auf berufstätige Eltern mit wenig Zeit, die sich und ihre Kinder bewusst ernähren möchten.

Düsseldorf. Endlich Feierabend, raus aus dem Büro, die Kinder abholen und nach Hause. Aber halt, da war doch noch was: die tägliche Frage, was heute auf den Tisch kommt. So alltäglich wie Einkaufen und Kochen sind, so lästig finden es viele. Denn schließlich geht es nicht nur darum, satt zu werden. Die Ansprüche an Ernährung sind gestiegen: Sie sollte ausgewogen sein, abwechslungsreich und am besten viele Bio-Produkte sowie Lebensmittel aus der Region beinhalten.

Weil aber vielen Familien, in denen Mutter und Vater arbeiten, nicht die Zeit bleibt, beim Wocheneinkauf zwischen Bio- und Hofladen zu pendeln, hat sich eine Nische für moderne Lieferdienste aufgetan. Sie versprechen: Es ist möglich, sich ausgewogen zu ernähren, ohne einzukaufen oder sich Gedanken über Rezepte zu machen.

Direkt von einem Bio-Bauernhof aus Bornheim kommen die Obst- und Gemüsekisten der rheinischen „Gemüse-Tüte“. Wer ein Frische-Abo (nur Obst, nur Gemüse oder gemischt) bestellt, kann sie einmal in der Woche in einem der 65 teilnehmenden Bioläden, zum Beispiel in Langenfeld, Solingen oder Burscheid abholen.

Wenn sich fünf Haushalte zu einer Bestellgemeinschaft zusammentun, wird die Ware zudem angeliefert. „Meist nutzt die Gemeinschaft dazu eine Garage, der Lieferant bekommt den Schlüssel“, erklärt Geschäftsführer Christoph Dornbusch.

Das Besondere: Es wird nur so viel vom Feld geerntet, wie für die Tüten gebraucht wird. Sie kosten je nach Größe 7,95 bis 12,95 Euro. Der Abonnent hat keinen Einfluss auf den Inhalt. Rezepte liegen bei.

Seit Mai gibt es „Kommt Essen“ in der Region Köln-Düsseldorf. Das Konzept: Der Lieferdienst bringt am Montagabend Rezepte und frische Zutaten für fünf Abendessen à jeweils vier Personen vorbei. Die Zubereitung dauert nicht länger als 30 Minuten, es sind immer Biozutaten dabei. Fisch, Fleisch und Vegetarisches wechseln sich ab. „Wir versuchen, Rezepte zu verwenden, die jeder mag“, sagt Lisa Rentrop.

Die Schwedin hat den Lieferdienst nach Deutschland importiert. Sie arbeitet mit regionalen Höfen und Lieferanten zusammen. Allerdings: Sonderwünsche können nicht berücksichtigt werden. Alle Kunden bekommen das Gleiche. Der Preis: Die Wochenlieferung mit Zutaten für fünf Abendessen kostet 87 Euro.

Die Velberter Firma „Brötchenprinz“ konzentriert sich auf die erste Mahlzeit des Tages. Das Unternehmen liefert früh morgens Brot und Brötchen der Düsseldorfer Bäckerei Oehme bis an die Haustür und hat seit kurzem auch Lunchpakete für Schüler im Programm.

Eltern können aus 20 unterschiedlichen Paketen wählen, wobei die Grundzutaten immer dieselben sind: ein belegtes Brötchen oder Sandwich, ein Getränk, ein Stück Obst und ein Riegel Süßes. Das günstigste Paket kostet 3,59 Euro. Belegt werden die Brötchen von der Düsselorfer „freshcompany“, bekannt durch fertig verpackte Sandwiches.

Bestellt werden muss per Telefon oder Internet am Vortag bis 14 Uhr; dann hängt das Lunchpaket am nächsten Morgen bis 6.30 Uhr an der Haustür. Das Liefergebiet umfasst weite Teile von Düsseldorf und dem Kreis Mettmann sowie Wuppertal-Sonnborn und -Vohwinkel.

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