LED-Leuchten und Ungetüme

Stadt tauscht die Klassiker auch in Nebenstraßen aus. Verein übt Kritik.

Düsseldorf. In verschiedenen Straßen der Stadt ersetzen sie mittlerweile die alten Gaslaternen: sogenannte „Standardleuchten“, wie Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement sie nennt. Seit neuestem sind sie auch an zwei Hauswänden und auf dem Gehweg in der Sterngasse in Pempelfort zu finden. Im Gegensatz zu den alten Laternen werden die neuen Modelle mit LED-Licht betrieben.

„Die Qualität unterscheidet sich jedoch nicht von den Originalen“, sagt Blome. Das sieht Andreas Meßollen, Hobby-Experte und Kopf der Initiative „Pro Gaslicht“, anders. „Bei den neuen Leuchten handelt es sich um Attrappen aus Plastik, die Modelle stammen aus der DDR“, kritisiert Meßollen.

Verwunderung auch in der Vogelsiedlung in Unterrath. Dort sind in den letzten Jahren bereits mehrfach Gaslaternen ersetzt worden. Und jetzt wurden gleich sechs Gaslaternen gegen viel größere Exemplare ausgetauscht, die nicht annähernd den Charme ihrer Vorgänger haben. Die kastenartigen und alles andere als ansehnlichen Leuchten verbreiten ein gelbes Licht wie an Autobahnen. Eigentlich sollten laut Masterplan die Nebenstraßen beim Austausch zunächst außen vor bleiben.

In einem schleichenden Prozess werde Düsseldorf verkitscht, sagen nun die Gegner dieses Trends, romantische Ecken würden plastifiziert. Meßollen: „Man will die Anwohner mit billigem Ersatz befriedigen.“ Die Stadt will den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. „Die Originale konnten an den betreffenden Stellen auf Grund technischer Mängel nicht weiter betrieben werden“, betont Andrea Blome.

Meßollen allerdings will weiterhin auf die „Katastrophe“ aufmerksam machen. Für Mitte September plant er, gemeinsam mit dem Kulturbüro K4 einen Informationstag auf der Kiefernstraße zu veranstalten, um den Bürgern einen Eindruck von der Funktionsweise der Gaslaternen zu verschaffen. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

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