Laut, lange, aber friedlich: So feierte Düsseldorf das neue Jahr

Fast überall wurde friedlich ins neue Jahr gefeiert — eine Party aber muss nachgeholt werden.

Düsseldorf. So schön kann der Jahreswechsel sein: Das Wetter in der Nacht war mild und trocken (nachdem es den ganzen Tag ohne Pause geregnet hatte), das Ploppen der Sektkorken mischte sich mit dem Heulen der Raketen, es herrschte gute Laune fast überall. Wir haben uns an verschiedenen Orten umgeschaut, wie die Düsseldorfer ins neue Jahr gekommen sind.

Zentrum des Geschehens ist traditionell der Burgplatz mitsamt den angrenzenden Bereichen der Rheinuferpromenade. Wobei viele Feiernde sich bewusst abseits halten und das Spektakel aus der Ferne beobachten. „Die letzten zwei Jahre waren wir direkt am Burgplatz“, erzählt Stefan Swoboda aus Unterrath, der das Feuerwerk diesmal lieber auf Höhe der Schulstraße beobachtet. „Das ist uns mittlerweile zu gefährlich geworden“, erklärt seine Lebensgefährtin Isabell Vidarte. Die Leute würden nicht darauf achten, wo ihre Raketen hinfliegen.

In der Tat kommt es immer wieder mal zu brenzligen Situationen, die aber meistens doch glimpflich enden. Die Polizei hat in dieser Nacht nur 13 Einsätze wegen unerlaubten oder gefährlichen Umgangs mit Feuerwerk.

Bemerkenswert ist, dass auch viele Familien mit kleinen Kindern in diesem Bereich unterwegs sind. Auch Amir Malik und seine Frau Fabe aus Flingern haben ihren dreijährigen Sohn Samir dabei. „Eigentlich hat er schon ab 21 Uhr geschlafen“, erzählt sein Vater, der Samir auf seine Schultern gehoben hat. „Doch für das Feuerwerk zum Jahreswechsel haben wir ihn ausnahmsweise wieder geweckt und mit an den Rhein genommen.“ Das ist unproblematisch: Die Atmosphäre bleibt insgesamt entspannt, auch beim Mitternachtstrubel.

Zeitgleich stehen auf der Birkenstraße Nachbarn auf der Straße, prosten sich zu. Für einen Hobby-Feuerwerker gibt es Szenenapplaus: Drei Mal baute er eine Kombination aus Böllern und funkensprühendem Feuerwerk auf, die bis zu 20 Sekunden Lärm und Licht verbreiten.

Derweil verlassen viele Feiernde schon wieder den Burgplatz. Die meisten zieht es in die Clubs und Kneipen der Altstadt. Am Taxistand an der Heinrich-Heine-Allee ist die Situation noch übersichtlich. Auch gegen ein Uhr muss dort niemand lange warten.

Ähnlich ist das im Medienhafen: In der ersten Stunde nach Mitternacht ist es kein Problem, ein Taxi zu ergattern. Erst später ändert sich das, konkurrieren viele Grüppchen um einen freien Wagen. Manche Fahrer suchen sich ihre Fahrgäste regelrecht aus — wer den weitesten Weg hat, hat auch die besten Chancen.

Einfacher hat es, wer weiterfeiert und später nach Hause will als die anderen. Im Quartier Bohème an der Ratinger Straße etwa ist die Party morgens um fünf Uhr noch in vollem Gange, die Gäste tanzen zu House und Charthits. Kurz vor Mitternacht hatte es für sie einen besonderen Service gegeben: Die letzten Sekunden des Jahres wurden nicht nur von DJ und Veranstalter Christian "Trudio" Erdmann abgezählt, sondern auch per Beamer an die Wand geworfen.

Wer noch länger Party machen will, steuert womöglich den Single Club in der Ackerstraße an: Dort ist eine 24-Stunden-Party angesagt — doch stattdessen gibt es lange Gesichter: Offenbar wegen Problemen mit Ordnungs- und Bauaufsichtsamt ist die Veranstaltung im Keller abgesagt worden. Immerhin wird obendrüber in Agis Bistro in kleinerem Rahmen gefeiert. Die Party, zu der schon mehrere hundert Karten verkauft worden waren, soll zum Chinesischen Neujahr am 23. Januar nachgeholt werden. Ein heißer Tipp für alle, die von Neujahrspartys nicht genug bekommen können . . .

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