Düsseldorf Landtagswahl: Süd-Wahlkreis hofft Preuß auf Revanche

Im Wahlkreis 43 will Walburga Benninghaus (SPD) ihren Sitz im Landtag gegen den CDU-Mann verteidigen.

Walburga Benninghaus (SPD, li.) will den Wahlkreis halten. Peter Preuß (CDU, re.) will das Direktmandat zurückerobern.

Walburga Benninghaus (SPD, li.) will den Wahlkreis halten. Peter Preuß (CDU, re.) will das Direktmandat zurückerobern.

Foto: Young/Lepke

Düsseldorf. Im Süd-Wahlkreis setzt CDU-Mann Peter Preuß auf Revanche. 2005 und 2010 hatte er den Wahlkreis 43 ebenso locker wie überraschend gewonnen, doch 2012 geriet auch er in den Norbert-Röttgen-Abwärtssog und unterlag Walburga Benninghaus von der SPD glatt. Ob die nun eine zweite oder Preuß eine vierte Legislaturperiode im Landtag „bekommt“ (sicher ist nur, dass es für beide die letzte wäre), ist längst noch nicht entschieden. Klar ist nur, dass beide angesichts abgeschlagener Plätze auf der Reserveliste nur via Direktmandat reinkommen können.

Leicht favorisiert ist sicher Benninghaus. Obschon das alte Diktum „Der Süden ist rot“ auf die politische Landschaft Düsseldorfs ebenso wenig zutrifft wie „Der Norden ist schwarz“. Das liegt auch am 2005 erfolgten Neuzuschnitt der Wahlkreise (aus fünf wurden damals vier). Ergo besteht der Süden längst nicht mehr vor allem aus sogenannten Arbeitervierteln, wie sie sich in Reisholz, Holthausen oder Garath gehalten haben. Sondern auch aus bürgerlichen Quartieren wie Himmelgeist, Unter- und Urdenbach oder Vennhausen.

Gleichwohl stehen beide Top-Kandidaten vor allem für soziale Themen. Der praktizierende Katholik Preuß ist Sprecher seiner Fraktion für Arbeit, Gesundheit und Soziales und führender CDA-Kopf in der Stadt, der freilich nach internen Querelen 2016 seinen Vize-Posten in der CDU verlor.

Walburga Benninghaus, die viele Jahre den Jugendhilfeausschuss im Rathaus geleitet hat, will sich auch im Landtag weiter für gleiche Bildungschancen von Kindern einsetzen. Sie gehört gewiss nicht zu den programmatischen Vordenkern bei den Genossen, wird jedoch als klassische Kümmerin geschätzt, die vor und hinter den Kulissen anpackt und hilft.

Auch im Süden spielen die Kandidaten der übrigen Parteien eine womöglich entscheidende Rolle. Zwar schafft keiner von ihnen den Direktsieg, sie „klauen“ aber den Großen Stimmen. Preuß litt 2012 am meisten unter dem Republikaner, der über 4000 Erststimmen bekam. Diesmal dürfte ihn AfD-Mann Philipp Wöpkemeier ebenso Stimmen kosten, aber auch Christine Rachner von der FDP darf mit mehr als 2000 Erststimmen rechnen, obwohl sie im Osten der Stadt viel besser vernetzt und bekannt ist als im Süden.

Auf der linken Seite bekam der selbstbewusste Grüne Martin-Sebastian Abel 2012 knapp 4000 Stimmen, der Landtagsabgeordnete mit dem wackeligen Listenplatz 18 tritt wieder an und dürfte Benninghaus erneut etliche Erststimmen in kosten. Natalie Meisens (Linke) Resultat ist da wohl weniger ausschlaggebend.

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