Landtag feiert mit Obama

„Yes, we can!“ 550 Gäste verfolgten am Dienstag die Amtseinführung des 44. US-Präsidenten auf Videoleinwänden.

Düsseldorf. Schon gegen 17 Uhr stehen die Gäste im Düsseldorfer Landtag dicht an dicht. Die Kellner schieben sich mit ihren Tabletts durch die Menge. 550 Gäste haben die Sicherheitsschleuse passiert, um die Amtseinführung von Barack Obama, des 44. Präsidenten der USA, auf Videoleinwänden zu verfolgen. In kleinen Grüppchen haben sie sich an den Stehtischen platziert, nippen an Sekt oder Rotwein, knabbern Salzgebäck und plauschen über das, was kommt. Dazu gibt es Sandwiches und Käsekuchen - von einem amerikanischen Sponsor: Mc Donalds versorgt an diesem Tag die Gäste. Ein echter Kontrast zum feierlichen Outfit und dem Glas Wein in der Hand.

Es ist das erste Mal, dass die Amtseinführung eines amerikanischen Präsidenten im Landtag gefeiert wird. "Wir verstehen das auch ein wenig als unseren Neujahrsempfang", sagt der US-Generalkonsul Matthew G. Boyse, der auf der Bühne vor flimmernden Fernsehbildern steht. "Schade, dass Martin Luther King das nicht mehr erlebt hat."

Applaus gibt es von Politikern und Unternehmern. Vertreter von Henkel und der Boston Consulting Group haben zugesagt. Auch Marcel Abel, Niederlassungsleiter von Jones Lang LaSalle, - auch Hille Erwin, Frau des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin, Kunsthändler Helge Achenbach oder Künstler Günther Uecker sowie Architekt Joachim Faust (HPP) sind unter den geladenen Gästen.

"Für uns ist das ein großer Tag, es ist schön, dass andere ihn mit uns feiern wollen", sagt Ute Meyer, Sprecherin des amerikanischen Generalkonsulats, das die Feier gemeinsam mit dem Amerika-Haus auf die Beine gestellt hat.

Und so kann sich auch Jeane Freifrau von Oppenheim, gebürtige New Yorkerin und Vorsitzende des Amerika Haus ein "Yes, we can" nicht verkneifen, bevor sie die Bühne den flimmernden Fernsehbildern und der Hauptperson des Abends, Barack Obama, überlässt. Der wird von den Landtags-Gästen mit viel Applaus bedacht, die Tischgespräche, verstummen, man lehnt sich zurück und hört zu.

Ein wenig entsteht der Eindruck, als sei Obama persönlich anwesend, als er den Eid spricht. Danach: Standing ovations für den Präsidenten, gerührte Gäste und ein ergriffener Konsul.

Auch die Schüler des Görres-Gymnasiums sind angetan. Sie hat das Konsulat eingeladen. "Obama ist ein sehr charismatischer Redner. Ich freue mich, dass ich hier mit anderen die Amtseinführung feiern kann", sagt der 18-jährige Johannes Frank. Er hat sich an den beiden Ständen mit allerhand Broschüren zum Thema eingedeckt. Ihre Gäste zu informieren, wollten sich die Veranstalter nicht nehmen lassen. Besonders beliebt sind die Heftchen über das politische System der USA - fast jeder Gast nimmt eins mit nach Hause.

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