Kurzfilm-Festival: So viele Einsendungen wie nie

Nachwuchsfilme- Macher bekommen beim studentisch organisierten Filmfest Düsseldorf eine Plattform.

Kurzfilm-Festival: So viele Einsendungen wie nie
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Was 2003 als kleines Projekt begann, hat sich zu einem der bekanntesten Kurzfilm-Wettbewerbe in NRW gemausert: Das Filmfest Düsseldorf, welches in der kommenden Woche zum vierzehnten Mal stattfindet. Eines ist in all den Jahren unverändert geblieben: Stets wird die dreitägige Filmschau von Studenten der Heinrich-Heine-Uni organisiert.

In diesem Jahr sind 50 Studenten involviert. „Bei der Organisation sind wir komplett autonom“, erklärt Alexander Voß (23). „Von der Uni gibt es aber viel Unterstützung. Nicht nur finanziell, sondern zum Beispiel auch bei der Bereitstellung von Räumen.“ Wie in den vergangenen Jahren werden an den ersten beiden Abenden jeweils elf Filme im Hörsaal der Uni gezeigt, der Finalabend mit den Lieblingsfilmen der Zuschauer findet im Filmmuseum statt.

Rund 280 Filme sind bei den Studenten eingegangen und wurden in den vergangenen Monaten gesichtet. „Das sind so viele wie nie zuvor“, sagt Amelie Heller (20), die als Teil des Organisations-Teams jeden Film gesehen hat.

„Das ist natürlich sehr zeitintensiv, weil wir alle Filme in voller Länge anschauen. Jeder Filmemacher soll die gleiche Chance bekommen.“ Anschließend wurde diskutiert und ausgesiebt. „Natürlich bleibt da auch der ein oder andere Favorit, den man persönlich hatte, auf der Strecke“, sagt Amelie Heller. Letztlich müsse aber auch die Mischung stimmen.

Und so sind unter den 22 übrig gebliebenen Filmen so ziemlich alle Genres vertreten: von Dokumentation über Drama, Horror, Animation bis hin zu Komödien. „Es wurden recht viele witzige Filme eingereicht, das hat uns überrascht“, sagt Friederike Hansen (19).

Aber auch Filme zu ernsteren und aktuellen Themen wie „Generation Flüchtling“ sind vertreten. Zudem sind sowohl Arbeiten von Filmhochschul-Absolventen als auch von Amateur-Filmern dabei. Der kürzeste Beitrag im Wettbewerb ist fünf Minuten lang, der längste 29 Minuten.

Die Studenten freuen sich, dass auch in diesem Jahr wieder viele Nachwuchs-Filmemacher nach Düsseldorf kommen, um vor Ort mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. „Einige schlafen bei Leuten aus dem Orga-Team auf der Couch. Weil uns das Geld fehlt, ihnen Hotel-Übernachtungen zu zahlen“, erzählt Alexander Voß. Filmemacher aus 20 Ländern haben Beiträge eingereicht, ins Programm geschafft haben es nun Arbeiten aus Finnland, Russland, Portugal, Ägypten, England, Österreich und natürlich Deutschland.

Neben den zwei Zuschauerpreisen, die von den Besuchern des Filmfests gekürt werden, entscheidet eine Jury aus Filmschaffenden, Journalisten und Wissenschaftlern über den Sieger des Hauptpreises, in diesem Jahr unter anderem Schauspielerin Svenja Jung („Die Mitte der Welt“), Dokumentarfilmer Pagonis Pahonakis und YouTube-Star Dominik Porschen („Filmlounge“).

Dass die Geschmäcker von Publikum und Fachjury auch mal weit auseinander gehen, beweist ein Blick ins vergangene Jahr: Der damalige Jury-Favorit wurde von den Zuschauern noch nicht mal ins Finale gewählt.

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