Prinzenball Viva Colonia wurde zur Prinzen-Hymne

Die Höhner waren der Überraschungsgast beim ausverkauften Prinzenball im Hilton. Auf einen Stargast als Zugpferd wurde verzichtet.

Prinzenball: Viva Colonia wurde zur Prinzen-Hymne
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Früher gab es in Düsseldorf mal eine Ball-Saison. Die Ufa lockte vor allem die deutsche Schauspiel-Prominenz an den Rhein, bei der Ohoven-Gala konnten die Gäste so manchen Hollywood-Star bestaunen und wenn der verstorbene Modezar Hanns Friedrichs zu seiner Aids-Gala einlud, war das eine Art gesellschaftliches Familienfest auf hohem Niveau. Das alles ist Geschichte, es gibt nur noch wenige Anlässe, den Smoking und das kleine Schwarze aus dem Schrank zu holen. Darum muss der Prinzenclub auch gar nicht viel Reklame machen, wenn er einmal im Jahr ins Hilton einlädt.

Auch diesmal war der Prinzenball restlos ausverkauft, 650 Gäste drängelten sich an den Tischen und auf der Tanzfläche. Dabei wurde in diesem Jahr auf einen Stargast als Zugpferd verzichtet. „Wie früher bei Rudi Carrell. Musik ist Trumpf“, so Prinzenclub-Präsident Jobsi Driessen bei seiner Begrüßung. Naja, es war Peter Frankenfeld, der die Sendung bis zu seinem Tod moderierte. Egal. Fast heimlich schlichen sich dann zu später Stunde doch noch prominente Gäste auf die Bühne. Die Höhner rockten den Ballsaal mit allen ihren großen Hits. Die Besucher erwiesen wich als absolut textsicher, wenn auch die Zeilen von „Viva Colonia“ nicht allen so leicht über die Lippen gehen wollten. Und es gab mit „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ auch noch einen Gruß an die Handball-Nationalmannschaft. Wenn man die WM-Spiele schon nicht im Fernsehen sehen kann, singen ist ja auch ganz schön. Dass es in diesem Jahr gelungen war, die Kölner Top-Band nach Düsseldorf zu holen, lag übrigens daran, dass am gleichen Abend „Die Lachende“ in der ehemaligen Philipshalle stattfand. Vom Hilton aus ging es für Henning Krautmacher und seine Truppe direkt weiter nach Oberbilk.

Ganz andere Töne schlugen Seis del Son und seine Amigos an. Die 14-köpfige kubanische Band verarbeitete Gassenhauer wie „Volare“ oder „La Bamba“ in ihrem ganz eigenen Sound, da hielt es kaum noch jemand auf den Stühlen. Das galt auch für die Lokalprominenz, die in Mannschaftsstärke erschienen war, von Oberbürgermeister Thomas Geisel (er kam etwas später, blieb aber dafür bis zum Schluss), seinem Vorgänger Dirk Elbers über Messechef Werner M. Dornscheidt bis zu Angela Erwin. Ex-Prinz Wolfgang Kral, der den Ball organisiert, hatte gegen Ende eine Menge zu notieren. Denn viele Gäste ließen sich gleich die Tische fürs nächste Jahr reservieren. Einmal im Jahr muss die Abendgarderobe schließlich an die frische Luft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort