Uraufführung von Krzysztof Meyers Orchester-Liedern nach Paul Verlaine in der Tonhalle

Düsselodorf. Die Sopranstimme erhebt eine sanfte Klage im „Chanson d’automne“ (Herbstlied) des polnischen Komponisten Krzysztof Meyer (geboren 1943). Um den Gesang herum steigt ein feiner Orchesternebel auf wie Frühdunst auf einsamer Flur.

Es geht um Sehnsuchtsschmerz und Todesahnung in dem Lied, dem ersten von vier Verlaine-Vertonungen, die nun unter dem Titel „Chansons d’un rêveur solitaire“ von den Düsseldorfer Symphonikern unter Leitung von Andrey Boreyko uraufgeführt wurden — eine Auftragskomposition des Orchesters.

Die Musik wirkt unaufdringlich und abgeklärt. Dynamische Spitzen und Attacken sind selten. Meyer hascht nicht nach äußerlichen Effekten, sondern sucht nach dem Ausdruck tiefer Melancholie. In dieser Klangwelt gibt es allerdings wenig Abwechslung und so wirken die Orchester-Lieder mit der Zeit etwas eintönig. Für farbliche Auffrischung sorgt nun aber die Sopranistin Claudia Barainsky mit ihrem schattierungsreichen Vortrag. Ihre edle Stimme verschmilzt zudem auf subtile Weise mit dem Orchesterklang, was den Eindruck einer gewissen Traumverlorenheit hervorruft.

Weitere Konzerttermine: Sonntag, 13. Januar, 11 Uhr, und Montag, 20 Uhr. Karten unter der Telefonnummer 0211-899 61 23. Die ausführliche Besprechung des Konzerts erscheint Montag, 14. Januar, gedruckt in den Düsseldorfer Nachrichten der Westdeutschen Zeitung.

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