Bürgerbühne Regisseurin sucht Mitspieler für die Schlachtfelder der Schönheit

An der Bürgerbühne entsteht gerade eine neue Produktion, die sich der Körpergestaltung widmet. Autobiografische Statements sind erwünscht.

Bürgerbühne: Regisseurin sucht Mitspieler für die Schlachtfelder der Schönheit
Foto: S. Hoppe/S. Gürler

Düsseldorf. Welche Schönheit braucht der Mensch zum Glücklichsein? Gerade Nase, volles Haar oder einen glänzenden Verstand? Fragen zum idealen Ideal trägt Suna Gürler schon länger mit sich herum, und da passte es gut, dass auch die neu gegründete Düsseldorfer Bürgerbühne das Thema ins Visier genommen hat. Denn eine Spezialität der jungen Theaterfrau, die in Basel und am Berliner Gorki-Theater gut zu tun hat, ist es, eine Inszenierung mit Laien in professionellem Rahmen zu erarbeiten. „Schlachtfelder der Schönheit“ heißt die Produktion, die am 19. Mai Premiere feiert und für welche noch Mitspieler gesucht werden.

Bürgerbühne: Regisseurin sucht Mitspieler für die Schlachtfelder der Schönheit
Foto: S. Hoppe/S. Gürler

Dass sich ausgerechnet eine Düsseldorfer Bühne der Beschäftigung mit der Schönheit widmet, ist natürlich kein Zufall. „Die Stadt gilt als eine Hochburg für plastische Chirurgie. Da gibt es natürlich einen Zusammenhang“, sagt die 30 Jahre alte Regisseurin. Jedoch fehlen aus eben jenem florierenden Geschäftszweig noch Mitstreiter. Es können Ärzte oder Patienten sein. „Eigentlich gibt es genug, die in Frage kämen“, meint Gürler. „Aber die Zurückhaltung ist groß.“ Wohl, weil manche fürchten, dass man sich über sie lustig macht. Eine Sorge, die angesichts der Ernsthaftigkeit, mit welcher Suna Gürler jede ihrer Arbeiten mit Laien realisiert, vollkommen unbegründet ist. Zumal im aktuellen Fall. „Körpergestaltung ist kein einfaches Thema, auch wenn es jeden betrifft. Für manche Menschen ist es mit Traumata verbunden“, sagt Regisseurin Suna Gürler.

Wer bereit ist, seine Autobiografie, wenigstens in Ansätzen, in dem Bühnenstück offenzulegen, muss gefestigt sein. Muss bereit sein, jene Reibung auszuhalten, die eine gesellschaftliche Frage erst zu einem Theaterstoff macht. Jenseits von Klischee und Konsens, beides, bekräftigt Gürler, wolle sie umschiffen.

Insgesamt acht „Experten für den Alltag“, wie die Regisseurin sagt, werden auf der Bühne stehen. Sie wählt sie ohne aufwendiges Casting aus, aber mittels intensiver Gespräche und per schriftlichem Austausch. „Ich mag es nicht, wenn sich die Leute vor einer Jury verkaufen müssen.“

Die ersten festen Ensemblemitglieder hat sie schon, darunter ein Tänzer aus dem Voguingbereich. Mit einem jungen international tätigen Model, das stark untergewichtig ist, befindet Gürler noch im Gespräch. Zwei bis vier Mitspieler fehlen noch, vor allem an erwachsenen Männern gibt es noch Bedarf.

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