Pop-Elite kommt im zweiten Halbjahr

Von Bob Dylan bis Hurts: In Düsseldorf treten die großen Alten und die jungen Lieblinge auf.

Düsseldorf. Als im Januar noch alle aufgeregt von Kraftwerk und Depeche Mode und ihren für 2013 angekündigten Düsseldorf-Besuchen sprachen, konnte niemand ahnen, was da in der zweiten Jahreshälfte noch so alles kommen würde.

Jetzt aber ist es Gewissheit: Die verbleibenden Monate bis Dezember sind so voll gepackt mit Gastspielen der Pop-Elite, das man sich an die Zeit der 80er erinnert fühlt.

Am hellsten wird der Heiligenschein der Popmusik am 22. Oktober über der Halle an der Siegburger Straße leuchten. Dann nämlich kommt Bob Dylan, um sich mit „The Band“ auf der „neverending tour“ — der niemals endenden Tour — durch sein Oeuvre aus fünf Jahrzehnten zu spielen. Die Rolling Stones gibt es noch. Paul McCartney ebenfalls. Und U2 sind seit Jahren die größte Band der Welt. Doch Dylan ist und bleibt der wichtigste und einflussreichste noch lebende Künstler dieses Planeten.

Weitere, noch quietschfidele Altmeister auf Besuch in der Landeshauptstadt sind: Motörhead (2.12.), Deep Purple (29.10.) und Nick Cave (12.11.) in der Halle an der Siegburger Straße. Dazu The Skatalites (5.8.), The Wedding Present (26.9.) und die Suicidal Tendencies (18.7.) im Zakk, das trotz überschaubarer Größe und Selbstverwaltung einmal mehr mit einem beachtlich ambitionierten Konzertprogramm aufwartet.

Und natürlich der englische Singer/Songwriter Billy Bragg, der am 2.11. im Rahmen des New-Fall-Festivals im Robert-Schumann-Saal auftritt, um unter anderem seine wunderschöne, bereits drei Jahrzehnte alte Hymne „New England“ zu singen.

Motörhead-Frontmann, Whisky-Fetischist und Düsseldorf-Stammgast Lemmy prägt seit den 70ern den harten Rock’n’Roll und schaffte das, was keiner sonst hinbekam: durch die Bank alle Freunde von Gitarrenmusik für sich zu begeistern.

Deep Purple werden zeigen wollen, dass sie das von Millionen Gitarrenschülern nachgespielte „Smoke on the water“-Riff nach wie vor locker runterreißen können. Nick Cave wütet seit 30 Jahren im feinen Zwirn mit seinen Bad Seeds durch den Indie-Rock, dem sich 1985 auch The Wedding Present aus dem englischen Leeds verschrieben.

Mike Muirs Suicidal Tendencies aus Kalifornien beeinflussten Punk und ultraschnellen Thrash-Metal und treten gemeinsam mit ihren Pendants von der Ostküste — Biohazard — auf, um die Ohren der Zuschauer umzuklappen. Und die Skatalites bringen tatsächlich schon seit 1963 Ska, Reggae und „good vibrations“ unter die Menschen.

Einen weiteren dicken Fisch zogen die Veranstalter für den 8.11. an Land: Dann präsentiert an der Siegburger Straße mit Queens Of The Stoneage eine der wichtigsten Rockbands der vergangenen 15 Jahre ihr neues Album „Like Clockwork“. Hinzu kommen an gleicher Stelle die derzeit international angesagten, englischen Bombast-Elektro-Popper von Hurts („Stay“, „Wonderful Life“) am 13.11., die drei mitunter wichtigsten Bands des modernen Indie-Pop — The National (5.11.), Phoenix (22.11.) und Sigur Ros (25.11.).

Sowie das Punk-Trio Paramore (16.9.), deren knallrothaarige, auf der Bühne regelmäßig durchdrehende Sängerin Hayley Williams vor allem den Jungs und Mädels der jüngeren Generation den Kopf verdreht.

Geheimtipps auf dem Sprung oder Lieblinge der internationalen Musikjournaille sind noch die Zakk-Gäste The Shout Out Louds (30.9.), die Flensburger von Turbostaat (9.11.), die als Speerspitze einer neuen Generation deutscher Punkbands gelten — sowie die schwedischen Hard-Rocker und Könige der Breitbein-Posen von Royal Republic, die es zwar erst seit knapp sechs Jahren gibt, die aber jüngst schon 50 000 Fans auf der Hauptbühne bei Rock am Ring locker zum Ausrasten brachten.

Und apropos „ausrasten“: Das kriegen sicher auch die Toten Hosen bei ihren beiden Abschlusskonzerten der „Ballast der Republik“-Tour am 11. und 12.10. in der Arena hin. Die stehen schließlich auch noch an. Aber: Die sind auch schon ausverkauft.

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