Opern-Klassiker und Regie-Experimente

Die Rheinoper präsentiert in der Spielzeit 2015/2016 neben Traditionswerken wie Puccinis „Turandot“ auch moderne Stücke.

Düsseldorf. Wenn eine Opern-Heroine wie die hochdramatische Sopranistin Linda Watson die Titelpartie von Puccinis „Turandot“ singt, gibt es auf der Bühne mal wieder großes Kino. Da ja Richard Wagners „Ring“ noch zwei Jahre auf sich warten lässt, liefert Puccinis letzte und vokal wuchtigste Oper schon mal einen Vorgeschmack auf musiktheatralische Ekstase. Turandot fordert die Sopranstimme ähnliche stark wie die Brünnhilden-Partie. Am 5. Dezember hat „Turandot“ im Theater Duisburg Premiere. Generalmusikdirektor Axel Kober übernimmt die musikalische Leitung, Regie führt der Taiwanese Huan-Hsiung Li.

Zuvor kommt ein beliebter Opern-Klassiker lyrischer Art auf die Bühne: „Arabella“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Die beiden wichtigsten Frauenrollen, Arabella und ihre jüngere Schwester Zdenka, sind von den glänzenden Sopranistinnen Jacquelyn Wagner und Anett Fritsch besetzt. Die Inszenierung betraut man mit der Regisseurin Tatjana Gürbaca, bekannt für eine eigenwillige Handschrift. Nach einer Kritiker-Jahresumfrage wurde sie zur Regisseurin des Jahres 2013 gekürt.

Ebenfalls zu den Rennern des Repertoires gehört Giuseppe Verdis Schiller-Oper „Don Carlo“. Am 13. Februar 2016 hat sie Premiere im Düsseldorfer Opernhaus. „Wir haben uns für eine junge Besetzung entschieden“ sagt Intendant Christoph Meyer. König Filippo solle kein älterer Herr sein. So singt der glänzende junge Bassbariton Adrian Sâmpetrean die Rolle des grimmigen spanischen Monarchen. Regie führt Guy Joosten, das Bühnenbild gestaltet Alfons Flores, der in dieser Spielzeit bereits mit dem Gläser-Himmel in Donizettis „Liebestrank“ für Furore gesorgt hatte. Regisseur Dietrich Hilsdorf, der bald Wagners „Ring“ inszeniert, widmet sich im Juni 2016 erst einmal der Komischen Oper, Otto Nicolais „Lustigen Weibern von Windsor“. Aus dem russischen Repertoire wählte die Rheinoper Nikolai Rimski-Korsakows märchenhafte Puschkin-Oper „Der goldene Hahn“ (Premiere: 15. April 2016 in Düsseldorf).

Für junges Publikum gibt die Rheinoper ein Werk bei dem Komponisten Marius Felix Lange in Auftrag: „Die Schneekönigin“ nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Die Düsseldorfer Premiere ist am 4. Juli 2016. Neue Wege geht die Oper mit der Regie-Plattform „Young Directors“. Zwei junge Regisseure inszenieren zwei Opern des 20. Jahrhunderts: Tibor Torell widmet sich dem Einakter „What next?“ von Elliott Carter, und Philipp Westerbarkei inszeniert Leonard Bernsteins „Trouble in Tahiti“. Premiere ist im Juni 2016 in Duisburg.

Auch Ballett-Chef Martin Schläpfer präsentiert ein neues Forum: Die Choreographie-Plattform „Young Moves“. Tänzer des Balletts am Rhein erhalten die Möglichkeit, eigene Stücke zu entwickeln. Den Experimenten sind Abende am Theater Duisburg reserviert. Premiere ist im Juni nächsten Jahres. Fünf Ballett-Premieren stehen auf dem Spielplan: Martin Schläpfer präsentiert lediglich eine eigene Neuproduktion: „Variationen und Partiten“ zu Musik von Bach und Beethoven im Rahmen von „b.27“ im März 2013 in Düsseldorf. Eingeladen hat Schläpfer wieder viele renommierte Choreografen wie Hans van Manen, der für „b.25.“ „Two Gold Variations“ zu Musik von Jacob ter Veldhuis präsentiert.

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