„Artistival“ Nachwuchsmusiker rocken die Bühne

Beim dritten „Artistival“ konnten sich vier junge Bands und Künstler aus der Region an Rampenlicht und Applaus gewöhnen.

Düsseldorf. Sie wollen hoch hinaus: Vier junge Nachwuchsbands aus Düsseldorf und Umgebung haben am Samstagabend die erste Hürde eines weiten Weges genommen, an dessen Ende vielleicht die große Karriere steht. Im Rosengarten des Stadtmuseums hatten die jungen Musiker zum ersten Mal die Chance, vor mehr als nur den eigenen Freunden zu spielen. Immerhin rund 400 Besucher hatte das dritte „Artistival“, das vom Hilfswerk des Leo-Clubs Düsseldorf organisiert wird.

„Das ist schon eine tolle Chance, um einfach bekannter zu werden“, sagt zum Beispiel Norman Heyne (18) von der Wuppertaler Schülerband „The Cube“. „In Wuppertal kennt uns vielleicht der ein oder andere, aber das reicht einfach nicht“, sagt er. Als zweite Band stellten die Jungs sich mit sechs zum Teil selbst geschriebenen Stücken dem Publikum vor. Und waren danach richtig begeistert: „Das war eigentlich der beste Auftritt, den wir bisher hatten“, sagt Daniele Puccia (14).

Bis auf eine gerissene Gitarrensaite lief auf der Bühne auch alles glatt: „Sowas gehört eben auch dazu“, sagt der Schüler. Das Publikum hat der kleine Zwischenfall wenig gekümmert — am Ende gab es großen Applaus.

Um genau solche Bands geht es David Miga. Er wählt die einzelnen Bands als musikalischer Leiter des Festivals aus. Insgesamt elf Bands aus der Region haben sich vorab im Internet bei ihm beworben, nicht allen konnte er aber auch ein Ticket fürs „Artistival“ geben. „Mir geht es vor allem darum, kleine Bands, die bisher noch kaum einer kennt, ein bisschen bekannter zu machen“, sagt Miga. Die Musik der Musiker, die solle sich zudem vom Mainstream abheben: „Am besten irgendwas Abgehobenes, Spannendes, was Potenzial hat.“

Dabei achtet er auch darauf, dass die Mehrzahl der Stücke aus der eigenen Feder stammt. „Das ist natürlich anspruchsvoller, als nur Songs bekannter Künstler zu covern und vielleicht ein bisschen umzuschreiben“, sagt Miga, der mit seiner eigenen Band „Backstage“ als Vorband des kleinen Festivals im Rosengarten auf der Bühne stand.

Viele selbst geschriebene Songs, die dürften in ein paar Wochen dann auch Musikproduzent Dieter Falk gefallen: Ein Coaching bei ihm winkt der Band, die das Publikum am stärksten überzeugen konnte — in diesem Jahr war das die Band „Utopija“. Mit Stimmkarten konnten die Bescher am Ende für ihre Lieblingsband voten. „Dieter Falk wird mit der Gewinnerband dann vor allem ein Konzept besprechen, wie sie die eigenen Songs noch verbessern können“, sagt David Miga: „Wie sie zum Beispiel aktuelle Trends in der Branche aufgreifen und in die Lieder einbauen können.“

Durch die interaktive Einbindung der Besucher bekomme das Festival einen ganz eigenen Charakter, findet Organisator Anton Merklinger. „Dadurch werden alle ins Geschehen eingebunden und müssen auch die ganze Zeit zuhören, um nichts zu verpassen.“ Generell bezeichnet er das „Artistival“ gerne als Festival mit Sommerfestcharakter. Rund um die Bühne sorgten Stände mit Cocktails und Wein für eine lauschige Atmosphäre.

Das kam an bei den Besuchern. Maria Plano beispielsweise war gekommen, um das Geschwister-Duo Catarina und Leonel Nordmann anzufeuern. „Ich finde das toll, dass hier junge Bands zeigen können, was sie können“, sagt die Düsseldorferin. Auf Französisch, Deutsch und Englisch sang das Duo, das sich über den Internetdienst Skype beworben hatte. Denn beide waren während der Bewerbungszeit in Frankreich und wollten unbedingt beim Festival dabei sein.

Neben dem Fördern junger Talente unterstützt das Festival auch soziale Projekte in Düsseldorf. Auch hier waren die Besucher gefragt: Drei Spendenziele wurden auf der Bühne vorgestellt, die Besucher konnten entscheiden, wer wie viel Geld bekommt. Gewonnen hat die Werkstatt Lebenshunger, die jungen Menschen mit Essstörungen hilft.

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