Maler Eugen Batz: Landschaft eines Bescheidenen

Nachlass-Ausstellung: Der informelle Maler Eugen Batz erhält eine feine Ausstellung in der WGZ-Bank.

Düssedorf. Der Künstler Eugen Batz (1906 bis 1986) wäre vermutlich vergessen, hätte nicht die Sparda-Bank West seinen Nachlass gekauft. Sie zeigt eine Ausstellung mit 70 Arbeiten auf Papier in der WGZ-Bank, zu der sie gehört.

Batz wurde stets als Bauhaus-Künstler und Klee-Schüler tituliert. Das ist für einen Künstler verhängnisvoll, der nach diesem Studium noch ein halbes Jahrhundert lebt und arbeitet. Aus dieser ruhmvollen Vergangenheit gibt es nur wenige handtellergroße Blätter. In Tusche und Gouache halten sie Landschaften von der Ostsee oder Hiddensee sehr konzentriert fest.

Aus dieser Zeit stammen auch Architektur-Motive, die eine große Könnerschaft im Umgang von Raum und Fläche, Licht und Dunkelheit bezeugen. Leider war dies zugleich der Abgesang für über zehn Jahre, denn unter den Nazis konnte und wollte er nicht schöpferisch wirken; und nach dem Krieg arbeitete er zunächst in der elterlichen Fassondreherei, die er übernahm und erst 1959 an die Söhne abgab, um sich mit 54 Jahren der Kunst zu widmen.

Batz gehört eher zu den Kleinmeistern. Im Vergleich zu den Formaten heutiger Künstler übte er sich in Bescheidenheit. Werner Haftmann, Apostel der informellen Kunst, lobt seine "liebevolle Betrachtung", seine lyrische Ergriffenheit", und lud ihn zur Documenta II ein, wo die informelle Malerei durchgesetzt wurde. Batz fotografierte Architektur und Menschen, sammelte Gefäße und Skulpturen. Er wollte das Gesehene auf allgemeine Grundformen zurückführen. Insofern war er ein typischer Bauhäusler.

Vita Eugen Batz wurde 1905 in Velbert geboren und starb 1986 in Wuppertal. Nach einer Lehre als Fassondreher studierte er ab 1929 am Bauhaus und wechselte 1931 mit Paul Klee nach Düsseldorf. Sein Atelier hatte er in Neviges, in den 1960er Jahren auch im Schweizer Ringgenberg. Zum 100. Geburtstag erhielt er eine umfangreiche Werkschau in der Kunsthalle Barmen.

Ausstellung: WGZ-Bank, Ludwig-Erhard-Allee 15, bis 14. September, mo - fr 10 - 18.30 Uhr, Eintritt frei, Führungen dienstags 15.30 Uhr.

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