Kunstpunkte: Mehr als 500 Künstler öffnen ihre Ateliers

Am 7. und 8. September zeigt sich die Szene im Süden und am 14. und 15. September im Norden an insgesamt 271 Standorten.

Düsseldorf. Für Horst Wackerbarth ist es eine einfache Sache: Wer 1200 Quadratmeter Fläche in Oberkassel zu bieten hat, auf der man die ganze Nacht Krach machen und zudem noch Kunst präsentieren kann, der sollte auch bei den Kunstpunkten dabei sein. Zum ersten Mal lädt der bekannte Düsseldorfer Fotograf öffentlich in sein Atelier an der Hansaallee 159 ein, wo auch Stefan Kaluza beheimatet ist. „Wir wollen uns stärker für die Bürger öffnen“, sagt er.

Wer sich bei Wackerbarth umschauen möchte, hat dazu am 14. und 15. September die Gelegenheit. Dann ist der Düsseldorfer Norden mit 147 Kunstpunkten dran. Am 7. und 8 September stehen im Düsseldorfer Süden an 124 Orten Türen offen, um den Blick auf die Werke, das Gespräch mit den Künstlern und auch den Kauf von Arbeiten zur ermöglichen.

Insgesamt beteiligen sich mehr als 500 Künstler. Die Stadt erwartet bei der 17. Auflage des erfolgreichen Projekts mehr als 65 000 Atelierbesuche. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe frohlockt: „Die Zahlen steigen stetig an.“ Und die Statistik zeigt: Die meisten Gäste kommen aus Köln.

Auch die Off-Szene ist vertreten. Die von Künstlern selbst organisierten Ausstellungsräume vervollständigen das Bild der Kunst-Landschaft in der Stadt. So präsentiert der Fotograf Robert Pufleb mit drei weiteren Künstlern etwa an der Flurstraße 16 die neue Galerie Spam Contemporary. „Wir zeigen eine Videoinstallation von Susanne Kohler, in der sie bei einer Alpenwanderung dem Schall folgt“, kündigt Pufleb an.

Von ihm werden zudem Straßenfotos zu sehen sein, die in Moskau, New York und Düsseldorf entstanden sind. Neu dabei ist auch das Studio 11 an der Kalkumer Staße 111. In der Einrichtung in Unterrath können sich geistig behinderte Menschen künstlerisch betätigen. In insgesamt 32 Off-Räumen läuft das Programm an den beiden Freitagen von 19 bis 22 Uhr.

„Die Besucher sollen sich nicht scheuen, auch nach den Preisen zu fragen“, sagt Organisatorin Karin Rauers. Viele der Künstler würden eigens für die Kunstpunkte Arbeiten herausbringen, die dann auch zum Verkauf stehen. Das bestätigt die Foto- und Medienkünstlerin Birgitta Thaysen. Sie hat nicht nur eine eigene Edition für die Kunstpunkte erstellt, sondern auch Künstlerkollegen eingeladen und in ihrem Labor ein kleines Kino eingerichtet.

Wer künstlerisch über die Grenzen Düsseldorfs hinausblicken möchte, dem bieten an den beiden Wochenenden Gäste aus Finnland, Israel, Moskau und China dazu die Möglichkeit.

Wie schon in den vergangenen Jahren begleiten Künstler als Guides Touren mit einem Oldtimer-Bus. In etwa drei Stunden können die Teilnehmer sich einen Überblick verschaffen. Karten gibt es beim Kulturamt und bei Heinersdorff. Erstmals wird es sonntags auch Touren in englischer Sprache geben.

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