Konzertkritik: Julian Steckel - Artig musiziert, aber nicht ergreifend

Cellist Julian Steckel gastiert bei den Düsseldorfer Symphonikern mit Dvorák-Konzert in der Tonhalle.

Düsseldorf. Julian Steckel gehört zu den großen Nachwuchshoffnungen unter den Cellisten. Er gewann den renommierten ARD-Wettbewerb in München und den bekannten, wenn auch künstlerisch nicht ganz ernst zu nehmenden „Echo Klassik“. Jetzt gastierte er bei den Düsseldorfer Symphonikern in der Tonhalle als Solist in dem populärsten Cellokonzert des 19. Jahrhunderts, dem h-Moll-Konzert Antonin Dvoráks.

Mit einem solchen Hit hat es jeder Musiker etwas schwer, denn fast jeder kennt ihn und stellt hohe Erwartungen an die Darbietung. Manch einer mag die legendäre Plattenaufnahme mit Mstislav Rostropowitsch und den Berliner Philharmonikern unter Karajan im Ohr haben, ein Meilenstein der Interpretationsgeschichte, an dem die Nachrückenden nur zerschellen können. Nun erweist sich Julian Steckel als grundsolider Musiker, der seinem Instrument viele Nuancen zu entlocken vermag und den technischen Ansprüchen des Konzerts voll gerecht wird. Doch sein Spiel wirkte am Freitag mehr artig als ergreifend. Bis auf sehr kleine Interferenzen ist Steckels Spiel sauber und ordentlich. Die lyrischen Schönheiten des langsamen Mittelsatzes lässt er feinsinnig zur Geltung kommen. Doch es fehlt in den dramatischen Passagen an Feuer und Leidenschaft.

Die ausführliche Rezension erscheint am Montag in der gedruckten WZ.

Weitere Konzerttermine: Sonntag, 11 Uhr, und Montag, 20 Uhr. Infos und Karten im Netz sowie unter der Telefonnummer 0211/899 61 23.

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