Kinder sorgen im Theatermuseum für volles Haus

Das Angebot im Theatermuseum hat sich angepasst: Viele Besucher wollen ihre Freizeit gestalten.

Düsseldorf. Passt der Name Theatermuseum überhaupt noch? Beim Puppenspiel für Dreijährige werden die Plätze regelmäßig knapp, vor fast immer ausverkauftem Haus tritt die Improvisationsgruppe Phönixallee im ehemaligen Hofgärtnerhaus auf.

Was früher Rahmenprogramm hieß, hat heute einen anderen Stellenwert. Der Bildungsauftrag tritt in den Hintergrund, die Freizeitgestaltung bekommt Gewicht. Und dennoch: Jeder, der eine der zahlreichen Veranstaltungen auf der Bühne im Theatermuseum besucht, hat auch die Möglichkeit, sich die Ausstellung anzusehen.

„Sie ist für uns Anlass, um ins Gespräch über Theater zu kommen“, erklärt Museumsdirektor Winrich Meiszies. Und gibt gleichzeitig zu, dass bei einem Ausstellungs- und Programmetat von 100 000 Euro pro Jahr manche Ansprüche auf der Strecke bleiben. Die Zahlen hingegen können sich sehen lassen: Mit 23 667 Besuchern habe das Theatermuseum im vergangenen Jahr so viele Menschen erreicht, wie schon lange nicht mehr. „Wir sind damit das erfolgreichste Theatermuseum in Deutschland“, erklärt Meiszies.

Dass Angebote für Kinder und Kleinkinder für ausverkaufte Häuser sorgen, wissen auch andere Kultureinrichtungen in Düsseldorf. Heiß begehrt sind Tickets für die Kinderopern und Tonhallen-Konzerte für die Kleinsten. Auch die Auslastungszahlen im Schauspielhaus profitieren von den gut besuchten Weihnachts-Kinderstücken.

Der Nutzen von Theaterclub für Jugendliche und Improvisationsfestival für die ganze Familie liegt für Museumsdirektor Winrich Meiszies auf der Hand: „Wir brauchen mündige Zuschauer. Und zu dem wird man am ehesten, wen man selbst mal auf der Bühne steht.“

Welchen Blick bildende Künstler auf Theater, Oper und Ballett haben, zeigt die von Studentinnen kuratierte Ausstellung „ARTSpektrum“ ab 23. Februar. Die eigene große Schau des Theatermuseums für das kommende Jahr trägt den Titel „Im Rampenlicht“.

Zum 725. Stadtgeburtstag will das Haus zeigen, wie sich in Düsseldorf Theater bis heute entwickelt hat. Dabei spielen große Namen wie Gründgens ebenso eine Rolle wie aktuelle Schauspieler im Ensemble. Die man bei der neuen Reihe „Das rote Sofa“ auch wieder live erleben kann.

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