Joseph-Beuys-Schau auf der Zielgeraden

„Parallelprozesse“ ist die erfolgreichste Einzelausstellung der Quadriennale.

Düsseldorf. Schon jetzt haben mehr als 80 000 Besucher die Ausstellung „Joseph Beuys. Parallelprozesse“ besucht. Noch ein paar mehr werden es bis zum Ende der Retrospektive am 16. Januar sein. Dafür gibt es vom 11. bis zum 16. Januar sogar freien Eintritt. Die Aktion soll ein „Danke schön“ für die Gäste der Landesgalerie sein, die im Januar wegen Umbauarbeiten ihre ständige Sammlung teilweise schließen muss.

Dass die Schau aber auch jetzt schon ein Erfolg war, beweist ein Blick auf die nüchternen Zahlen. Rund 1500 mal wurden Führungen durch die Ausstellung gebucht. Neben den deutschen Gästen kamen besonders viele Besucher aus den Benelux-Staaten und Großbritannien.

Lucie, 11 Jahre, über die Beuys-Schau

Ebenfalls 1500 mal verkaufte sich der Ausstellungskatalog, sogar bis in die USA ließen sich Kunstkenner das rund 50 Euro teure Werk senden. Außerdem beliebt: Die Filz- und Holzpostkarten und verschiedene Beuys-Biographien, darunter auch zwei Comic-Versionen. Auch die Plakate und Drucke gingen gut.

Dass die lange Vorbereitungszeit von zwei Jahren sich gelohnt hat, zeigt auch ein Blick in die Fachpresse. Das Kunstmagazin „Art“ bescheinigt, die Retrospektive habe „mustergültig gezeigt, wie man Beuys nach Beuys ausstellen kann“. Und das war keineswegs selbstverständlich, denn die beiden Kuratorinnen Marion Ackermann und Isabelle Malz haben den „Schamanen“ Beuys zu seinen Lebzeiten nicht mehr kennen lernen können.

Das schönste Kompliment aber kam von einem kleinen Mädchen. Die elfjährige Lucie aus Gummersbach bedankte sich beim Museumsteam mit den Worten: „Mir gefiel die Ausstellung gut, weil ich bisher gar nicht wusste, was Kunst alles sein kann“. Das Lob gibt Pressesprecher Gert Korinthenberg gleichsam an die Besucher zurück: „Wir hatten ein junges, bewusstes Publikum, das sich in das Werk vertieft und intensiv damit auseinandergesetzt hat.“

Fast alle Exponate gehen nach Ende der Ausstellung zurück nach München, Bilbao oder Canberra, von woher sie ausgeliehen worden sind. Der Publikumsmagnet The Pack/das Rudel (VW-Bus mit Schlitten) bleibt noch länger in Düsseldorf. Das Kasseler Museum, aus dem die Leihgabe stammt, wird derzeit renoviert.

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