Frischer musikalischer Wind für den Gottesdienst

Produzent Dieter Falk hat ein Klavierschul-Buch mit Jazz-Bearbeitungen geistlicher Choräle herausgebracht.

Frischer musikalischer Wind für den Gottesdienst
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Johann Sebastian Bach, Martin Luther und Paul Gerhardt - die drei Namen sind aus der Kirche, insbesondere der evangelischen, nicht wegzudenken. Mit ihnen verbindet die Gemeinde die bekanntesten geistlichen Lieder und Choräle.

Nun hat der mit seiner Familie in Düsseldorf lebende und an der hiesigen Robert-Schumann-Hochschule unterrichtende Musikproduzent und Arrangeur Dieter Falk ein Notenheft heraus gebracht mit neuartigen Jazz-Arrangements, die das Traditionelle in neue Harmonien und Rhythmen kleidet.

„Ich habe bereist in den 80er Jahren Klavierschulen veröffentlicht“, sagt Dieter Falk. Nach längerer Pause sei er endlich wieder dazu gekommen, eine weitere herauszubringen. „Ich brauche Material für meinen Unterricht an der Musikhochschule.“ Mit den Kirchenmusik-Studenten wolle er anhand des Notenhefts und rhythmischen Spielanleitungen zeigen, wie sich frischer musikalischer Wind in den Gottesdienst fächeln lasse.

Beim Blick in das neue Notenheft fällt auf, dass zur jeweiligen Tempoangabe der Zusatz steht „swing“ oder „shuffle“ („schlurfend“), Bezeichnungen, die vor allem für Jazzmusik typisch sind.

Die Akkorde sind teilweise im strengen klassischen Satz notiert, im Verlauf bricht der Tonsatz aber immer wieder auf und streunt fröhlich durch die deutlich freieren Jazz-Gefilde. Den richtigen Schlurf-Rhythmus zu finden ist natürlich nicht ganz leicht. „Darum gebe ich im zweiten Teil des Buches ganz viele Tipps und verrate Tricks, wie man das macht“, sagt Dieter Falk. „Natürlich ist es einfacher das jemandem beizubringen, wenn man neben ihm sitzt.“

Nun hat Falk drei Jahrzehnte Konzerterfahrung. So mal eben es ihm nachzumachen, dürfte vielen Musikern schwer fallen. Ihm selber sei es bei seinen eigenen Konzerten gelungen, selbst Leute, die selten oder gar nicht in die Kirche gehen, zum Mitsingen zu motivieren. „Bei beschwingten Liedern wie „Tochter Zion“ wirkt die swingige Ausführung Wunder.“

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