Epilog zum „Ring“: Was nach der Götterdämmerung käme

Schlagzeuger Colin Currie und die Symphoniker schmieden Richard Wagners „Ring“ weiter.

Düsseldorf. Wenn sich in Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ nach 17 Stunden versdramatischem Musiktheater der Vorhang schließt, bleiben durchaus noch Fragen offen.

Nach der vernichtungsintensiven „Götterdämmerung“ scheint es etwa ein paar versprengte, aber nicht mehr sichtbare Überlebende zu geben: darunter die Töchter des Rheins und der Zwerg Alberich — Dramenpersonal, mit dem ja auch 17 Stunden zuvor die Schicksale beginnen ihren Lauf zu nehmen.

Alberich hatte unter dem Leidensdruck erotischer Zurückweisung der Liebe entsagt und konnte somit den Rheintöchtern das ihnen anvertraute Gold entreißen. Man ahnt hier schon ein ungutes Ende. 1997 hat der Amerikaner Christopher Rouse (geb. 1949) einen knalligen Epilog zum „Ring“ komponiert mit dem Titel „Der gerettete Alberich“.

Das knapp halbstündige Werk für Schlagzeug und Orchester erklingt nun im Rahmen eines Wagner-Geburtstagskonzerts der Düsseldorfer Symphoniker unter Andrey Boreyko.

Solist am groß ausgebreiteten Schlagzeug ist der schottische Perkussionist Colin Currie, ein temperamentvoller wie sensibler Virtuose an Trommeln, Klanghölzern und einem schnarrenden Waschbrett, dessen scharfes Raspelgeräusch den Kobold-Charakter der Alberich-Figur plastisch vor Ohren führt.

Die ausführliche Rezension erscheint Montag in den Düsseldorfer Nachrichten der Westdeutschen Zeitung.

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