Ein großer Schauspieler mit einem großen Herz

Familie, Fans und Kollegen nahmen in der Johanneskirche Abschied von Herbert Bötticher.

Düsseldorf. "Er hatte ein großes Herz, dem es schnell zu eng wurde", sagte René Heinersdorff über den verstorbenen Herbert Bötticher. Es war das Herz des großen Schauspielers, das in der Nacht zum 9. Oktober den Dienst versagte. In der Johanneskirche nahmen am Montag etwa 200 Menschen Abschied.

Bötticher war durch zahlreiche Rollen Fernsehrollen bekannt geworden, stand in ganz Deutschland auf der Bühne, auch mehrmals im Theater an der Kö. Hier hatte er bis zu seinem Tod gemeinsam mit seiner Frau Doris Gallart an einem Musical geprobt.

Zum Zeitpunkt seines Todes waren die Proben für das Musical "Gigi" fast abgeschlossen, Bötticher führte Regie und hatte selbst eine kleine Rolle. Es ist nicht zuletzt der Wille von Doris Gallart, dass das Werk ihres Mannes abgeschlossen werden soll und das Stück noch auf die Bühne kommt.

Sowohl Pfarrer Maximilian Thomas als René Heinersdorff bezeichneten Bötticher am Montag als großen Schauspieler und Regisseur und als ungeheuer gefühlsstarken Menschen, der in einem Moment weinte und im nächsten lachte: "Er schrie jemanden im Streit an, im nächsten Moment küsste er ihm die Stirn."

Auch wie Herbert Bötticher und seine Frau sich kennen gelernt haben, erzählte Heinersdorff am Montag in seiner Abschiedsrede. Auf einer Party war ihm Doris Gallart aufgefallen, deshalb fragte Herbert Bötticher seinen Kollegen Günther Pfitzmann, ob er nicht einen eleganten Weg finden könne, die beiden miteinander ins Gespräch zu bringen. Pfitzmann zögerte nicht lange und rief durch den halben Raum: "Doris, komm doch mal her, hier will dich jemand kennen lernen!"

Neben Doris Gallart nahmen Böttichers Sohn und dessen Lebensgefährtin Abschied, auch einige Fans kamen in die Johanneskirche. Der Musiker Peter Horten hatte seinem Freund ein Gedicht geschrieben und spielte dazu auf der Gitarre. Auch Schauspielkollegen wie Bernd Herzsprung, Herbert Fritsch, Claus Wilke oder Dieter Prochnow waren gekommen sowie der Düsseldorfer Modeschöpfer Hans Friedrich.

Der Sarg wurde nach der Trauerfeier vom Martin-Luther-Platz Richtung Hannover gebracht, dem Geburtsort von Herbert Bötticher. Dort sollen seine Überreste in einem Urnengrab beigesetzt werden.

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