Düsseldorf-Altstadt Beim Rundgang wurden Bilder geklaut und zerstört

Vandalen und Diebe suchten die Werke der Akademie-Studenten am Eiskellerberg heim.

Jacqueline Hess trauert zwei Gemälden nach.

Jacqueline Hess trauert zwei Gemälden nach.

Foto: Meister Helga (hm)

Düsseldorf-Altstadt. Der Rundgang in der Kunstakademie ist beliebt. Es kamen 35 000 Besucher zum Eiskellerberg. Leider befanden sich darunter auch Vandalen und Diebe. Gleich zwei Bilder wurden zerstört, ein drittes wurde entwendet. Und dies, obwohl der Wachdienst das Gebäude auch nachts behütet. „Wir haben genügend Wachpersonal. Es gibt keine Vorfälle“, heißt es dort freundlich und bestimmt. Am Montag zu Eröffnung durch Rektorin Rita McBride hatten fünf Ordnungshüter Dienst. Sie stiegen zu zweit bis in die oberste Etage, um nach Bösewichtern zu schauen. An den folgenden Tagen hatten sie viel zu tun, um die Leute zu zählen.

Jacqueline Hess und Theresa Kallrath halten dennoch nicht viel von diesen Diensten. Im Gegenteil, sie sind stocksauer. Jacqueline hatte in der Klasse Havekost ihren Abschluss gemacht. Nach der bestandenen Prüfung musste sie aus Platzmangel ihre schönen Gemälde einer Schwangere und einer Katze mit feinem, hellen Hintergrund auf den Flur hängen. Dort wurden sie bekritzelt und eingedrückt.

Gegen Diebe hat eine Studentin einen Privatdetektiv eingeschaltet

„Ich war entsetzt, was aus meinen Arbeiten geworden ist“, sagt sie enttäuscht. „Ich glaube, die Bilder sind bewusst beschmiert und zerstört worden. So ein Vandalismus ist unglaublich.“ Sie werde Restauratoren fragen, ob man die Werke retten kann. Bei Theresa Kallrath ist nichts zu retten. Wo ihr Bild „Le mer opale“ im Flur gehangen hat, gibt es nur noch einen Zettel: „Dieses Bild wurde letzte Nacht geklaut.“ Theresa studiert bei Siegfried Anzinger und wundert sich, warum niemand etwas bemerkt hat. Sie will die Polizei einschalten.

Ira Nina Blaut, Absolventin aus der Klasse Andreas Schulze, wollte es darauf nicht ankommen lassen. Sie sorgte vor, hat sie doch die Hälfte ihrer Kleinformate beim Rundgang verkauft. Damit niemand die Bilder abhängt und mitnimmt, ließ sie tagtäglich einen Freund im dunklen Anzug als Privatdetektiv Wache schieben. Rektorin Rita McBride war am Sonntag weder privat noch dienstlich erreichbar.

Theresa Kallrath ist nicht gut auf den Wachdienst der Kunstakademie zu sprechen.

Theresa Kallrath ist nicht gut auf den Wachdienst der Kunstakademie zu sprechen.

Foto: Joerg Gerle
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